Mit dem daraus freigewordenen Kapital will Swiss Re das im August lancierte Aktienrückkaufprogramm aufstocken. Berkshire Hathaway, ein Unternehmen des amerikanischen Investors Warren Buffett, hält über die Tochtergesellschaft Columbia Insurance Company 11’250’000 Namenaktien. Dies entspreche einem Stimmrechtsanteil von 3,03%, teilte Rückversicherungskonzern Swiss Re mit. Die Titel habe das Unternehmen auf dem offenen Markt erworben.
Mehr Flexibilität dank Rückversicherungs-Vertrag
Gleichzeitig haben die Parteien auch auf operativer Ebene eine Zusammenarbeit vereinbart. Berkshire Hathaway übernimmt im Rahmen einer Quotenrückversicherung proportional einen Anteil von 20% des gesamten Sach- und Haftpflichtgeschäfts. Der Vertrag wurde über die nächsten fünf Jahre abgeschlossen und trat per 1. Januar 2008 in Kraft.
Der Vertrag bezeuge einmal mehr die Bekenntnis zu einem aktiven Zyklusmanagement in diesem Geschäft, wird CEO Jacques Aigrain in der Mitteilung zitiert. Die damit erhöhte Kapitaleffizienz sowie die Absicherung des Verlustrisikos werde es Swiss Re ermöglichen, in einem sich abschwächenden Markt weiterhin flexibel zu agieren. «Der Vertrag ermöglicht uns auch, die Kapazität schnell zu erhöhen, falls sich das Prämienumfeld verbessert», so Aigrain weiter. Mit dem Deal soll zudem die Ertragsvolatilität vermindert werden.
Aktienrückkaufprogramm wird ausgebaut
Das über den Rückversicherungsvertrag freigesetzte Risikokapital soll für Aktienrückkäufe eingesetzt werden. Dazu stockt Swiss Re das im vergangenen August lancierte Aktienrückkaufprogramm um 1,75 Mrd CHF auf einen Gesamtwert von 7,75 Mrd CHF auf. Dieser Rückkauf soll in den kommenden 24 Monaten abgeschlossen werden, sobald die mit dem Rückversicherungsvertrag erreichte Eigenkapitalentlastung realisiert worden sei, schreibt der Rückversicherer.
Seit dem 1. März 2007 hat Swiss Re gemäss eigenen Angaben 16’650’479 Aktien aus dem Besitz von General Electric sowie 11’083’000 Aktien im Rahmen des bestehenden Rückkaufprogramms erworben.
Aktienkurs steigt weiter
Der Einstieg von Warren Buffett und der Aktienrückkauf sind von der Börse mit einem steilen Anstieg des Aktienkurses honoriert worden. Die Titel haben mit einem Plus von knapp 9% eröffnet und legten zeitweise um über 11% dazu. Nachdem der Gesamtmarkt ins Minus gedreht hat, sind die auch Swiss-Re-Gewinne etwas abgebröckelt. Gegen 14.20 Uhr steigen die Aktien noch um 3,3% auf 76,00 CHF, während der SMI um 3,27% nachgibt. Swiss Re hatten bereits am Vortag die zuletzt erlitten Verluste teilweise wettgemacht und mit gut 7% fester geschlossen.
Der Deal mit dem erfolgreichen Value-Investor könne für Swiss Re durchwegs positiv bewertet werden, lautet die Meinung einiger Analysten. Der Einstieg von Buffett werde zudem sicherlich auch andere Investoren zu Käufen animieren. Längerfristig dürfte das geschrumpfte Geschäft das Aufwärtspotential im Kerngeschäft allerdings beschränken, lauten kritischere Stimmen. (awp/mc/ab)