Swiss Re will Buffet-Wandelanleihe zurückzahlen
«Wir haben drei volle Jahre Zeit, um das Geld zu verdienen und die Anleihe zurückzukaufen. Ich bin da sehr zuversichtlich» so CEO Stefan Lippe gegenüber der Wirtschaftszeitung. Der Rückkaufpreis für den Wandler beläuft sich auf 120%. Lippe sieht denn die Wandelanleihe als eine Überbrückungsfinanzierung. Im Rahmen der Wandelanleihe wurde der US-Beteiligungsgesellschaft das Recht eingeräumt, Swiss-Re-Aktien zu 25 CHF je Titel zu kaufen. Bei einer vollständigen Ausübung käme Berkshire Hathaway auf eine Beteiligung an Swiss Re von mehr als 20%.
«Blutbad» als Alternative
Bei einem allfälligen Übernahmeangebot müsste Buffet tief in die Tasche greifen. «Dabei müsste er vielleicht den Buchwert bezahlen. Der liegt bei 60 EUR je Aktie», so der CEO gegenüber FTD weiter. Die Alternative zur Wandelanleihe, nämlich die er Abschreibung aller Probleme auf einmal, bezeichnete Lippe als «Blutbad». «Die Aktie fällt auf 2 CHF, wir enteignen die Aktionäre und lassen die Banken für diesen Preis einsteigen. Da haben wir eine ganz andere Verantwortung», so der CEO.
Langfristig wieder «AA»-Rating angestrebt
Im Hinblick auf die Herabstufung des Ratings von Swiss Re durch Standard & Poor’s auf neu «A+» von bisher «AA» sagte Lippe: «Es gibt eine wachsende Nachfrage nach Rückversicherung und weniger Angebot.» Deshalb könne sich Swiss Re auch mit dem neuen Rating das Geschäft aussuchen. Allerdings strebt der Rückversicherer langfristig ein «AA»-Rating an.
Swiss Re darf in Aktienrückkauf erworbene Titel wieder verkaufen
Die Swiss Re erhält von der Übernahmekommission (UEK) die Erlaubnis, die im Rahmen der beiden derzeit gestoppten Aktienrückkaufprogramme erworbenen Aktien, wieder zu veräussern. Swiss Re müsse diese Zweckänderung allerdings mittels Inseraten publizieren, teilt die UEK am Freitag mit. Swiss Re habe anfang Februar das Gesuch um eine Änderung bzw. eine Ergänzung des Zwecks des ersten Rückkaufprogramms gestellt. Demnach will Swiss Re bereits zurückgekaufte oder künftig noch dazukommende Aktien aus den beiden Rückkaufprogrammen nicht zwingend vernichten, sondern allenfalls wieder veräussern.
VR zu Aktien-Rückkauf von maximal 4,2 Mrd CHF ermächtigt
Die Swiss Re-GV hatte im April 2007 den Verwaltungsrat ermächtigt, eigene Namenaktien im Wert von maximal 4,2 Mrd CHF zurückzukaufen. Am 10. August 2007 lancierte Swiss Re das Rückkaufprogramm im Umfang von 10% auf einer zweiten Linie an der SWX-Europe, welches bis maximal zur ordentlichen Generalversammlung 2010 dauern soll. Wie die Übernahmekommission weiter erklärte, führte der im Januar 2008 mit Berkshire Hathaway geschlossene proportionale Rückversicherungsvertrag zu einer kontinuierlichen Freisetzung von bisher versicherungsrechtlich gebundenem Kapital. Daher habe Swiss Re, zusätzlich zum bereits laufenden Rückkaufprogramm, ein weiteres Rückkaufprogramm für allgemeine Treasury Zwecke im Gesamtwert von bis zu 1,75 Mrd CHF lanciert.
Keine zweite Handelslinie
Im Gegensatz zum ersten Programm wurden diese Rückkäufe über die ordentliche Handelslinie der SWX-Europe getätigt. Mit Empfehlung der Übernahmekommission vom Februar 2008 wurde auch das zweite Rückkaufprogramm unter Auflagen von der Anwendung der Bestimmungen über die öffentlichen Kaufangebote freigestellt. (awp/mc/ps/05)