Swiss Re/H1: Gehaltener Gewinn von 1,4 Mrd CHF

Coombers Nachfolger als Konzernchef wird auf Anfang 2006 Jacques Aigrain, wie Swiss Re am Donnerstag mitteilte. Der französisch- schweizerische Doppelbürger ist derzeit stellvertretender Präsident der Swiss-Re-Geschäftsleitung. Zudem ist er Verwaltungsrat der Fluggesellschaft Swiss. Der Zeitpunkt für den seit langem geplanten Wechsel sei jetzt richtig, sagte Swiss Re-Verwaltungsratspräsident Peter Forstmoser an einer Medienkonferenz. Nach den schwierigen Jahren in der Folge der Attentate in den USA habe der Konzern seine frühere Finanzkraft wiedererlangt. Zudem sei die interne Reorganisation abgeschlossen. Der 56-jährige Coomber soll in den Verwaltungsrat der Gesellschaft gewählt werden. Der Brite ist seit 33 Jahren bei Swiss Re tätig, davon 3 als Präsident der Geschäftsleitung.


Geschrumpfte Gewinne
Der letzte Halbjahresausweis von Swiss Re unter der Leitung von Coomber fiel für die Analysten enttäuschend aus. Der Gewinn schrumpfte um 6% auf 1,353 Mrd CHF. Die Finanzgemeinde war von einem Gewinnplus ausgegangen. In den ersten sechs Monaten 2004 hatte Swiss Re satte Kapitalgewinne einstreichen können. Zudem waren keine Grossschäden zu berappen gewesen. Von diesen beiden positiven Einflüssen konnte Swiss Re 2005 nicht profitieren. Das erste Halbjahr 2005 sei gut verlaufen, 2004 sei es eben sehr gut gewesen, kommentierte Coomber vor den Medien. Swiss Re sei auf Kurs. Insbesondere zeigte sich der abtretende Konzernchef befriedigt über die verbesserte Profitabilität. Diese Steigerung war auf Kosten eines Prämienwachstums erzielt worden. Die Nettoprämien sanken um 7% auf 13,175 Mrd CHF.


Nichtleben-Geschäft schlechter
Im Nichtleben-Geschäft (Property & Casualty) verringerte sich das operative Ergebnis wegen eines Rückgangs der realisierten Kapitalgewinne um 0,4 Mrd auf 1,1 Mrd CHF. Allerdings arbeitete die Geschäftseinheit deutlich profitabler. Das Verhältnis von Kosten und Schadenaufwand zu den Prämien (Combined Ratio) verbesserte sich von 96,1% auf 95,5%.


Lebengeschäft verbessert
Im Lebengeschäft (Life & Health) verbesserte sich das operative Ergebnis währungsbereinigt um 37% auf 834 Mio CHF. Swiss Re hat in den vergangenen Jahren wieder zu einer soliden Eigenkapitaldecke zurückgefunden. Das Eigenkapital stieg um 2,8 Mrd CHF auf 22,0 Mrd CHF.


Höhere Dividendenauschüttung
Die wiedererlangte Finanzstärke erlaubt es dem Konzern, den Aktionären wieder stattliche Dividenden auszuschütten. Swiss Re stellte für das Gesamtjahr eine höhere Dividende von 2.50 CHF pro Aktie in Aussicht. Für 2004 zahlte Swiss Re eine Dividende von 1,60 CHF. Künftig strebt Swiss Re eine Ausschüttungsquote von 25 bis 35% der Gewinne an. (awp/mc/as)

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