Die Situation der Swiss hat sich verbessert. Dieser Ansicht ist Airline-Experte Thomas Bieger von der Universität St. Gallen. Doch die Zukunft der Schweizer Airline bleibe ungewiss, Strategieentscheide fehlten noch.
So vielfältig die Experten, so vielfältig die Meinungen über die Swiss. (pd)
Ob und wann die Swiss den Turnaround schaffen wird, steht in den Sternen. «Das kommt auf externe Faktoren wie Marktentwicklung und Treibstoffpreis an», erklärt Bieger, Leiter des Instituts für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Geschäftsmodell überdenken
Für Bieger ist aber klar, dass die Airline kurz- bis mittelfristig ihr Geschäftsmodell und damit das Netzwerk überdenken muss. «Um eine weitere Flottenreduktion – vor allem in Europa – kommt die Swiss nicht herum», ist Bieger überzeugt. Trotz guter Auslastung gingen im Europageschäft die Umsätze zurück.
Integrierte Netzwerkgesellschaft bleiben?
Wenn einzelne Strecken gestrichen würden, habe dies einerseits Auswirkungen auf die Auslastung anderer Unternehmen. «Die Swiss muss sich fragen, ob sie künftig noch eine integrierte Netzwerkgesellschaft sein will.»
Konzentration auf Zürich
Andererseits könnten dann – wie bereits vermutet – die Flughäfen Genf und Basel ins Abseits geraten. Doch das wäre laut Bieger eine zwangsläufige Logik: «Wird die Flotte verkleinert, muss sich die Swiss auf den Haupthub Zürich konzentrieren.»
Gegenteil denkbar
Für Professor Bieger ist aber auch das Gegenteil denkbar: «Entscheidet sich die Swiss für eine ganz neue Strategie, beispielsweise als Spezialistin im Businessverkehr mit kleineren Flugzeugen, dann werden auch Genf und Basel wieder attraktiv.» (awp/scc/pds)