Der bevorstehende Irak-Krieg hat für die Swiss International Air Lines AG erste Konsequenzen. Wegen des massiven Einbruches der Nachfrage streicht die Airline vorerst sieben Flüge in die ägyptische Hauptstadt Kairo.
SWISS streicht vorübergehend zwei von sechs wöchentlichen Flügen nach Kairo. (pd)
Betroffen von dieser vorübergehenden Massnahme seien die Verbindungen Zürich-Kairo-Zürich an den Montagen vom 31. März sowie vom 7. und 14. April, und an den Donnerstagen vom 20. und 27. März sowie 3. und 10. April. Die betroffenen Passagiere werden umgebucht.
Vorläufige Massnahme
Die vier weiteren wöchentlichen Flüge (Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag) werden gemäss Flugplan normal durchgeführt, wie die Swiss am Dienstag mitteilte. Die Reduktion der Flüge gelte bis Mitte April, sagte Swiss-Mediensprecher Jean-Claude Donzel der Nachrichtenagentur sda. Ab Ostern solle der Flugplan mit Blick auf den aktuellen Buchungsstand wieder normal geführt werden.
Task-Force «Irak»
Auf Grund des bevorstehenden Krieges will die Swiss in den nächsten zwei Tagen über weitere mögliche Massnahmen für ihre neun Destinationen in der Krisenregion informieren. «Die Situation ist sehr alarmierend», sagte Donzel. Die Task-Force «Irak» der Swiss überprüfe die Situation im Nahen und Mittleren Osten laufend und könne innerhalb von zwei Stunden einberufen werden. Diese Gruppe werde gegebenenfalls je nach Entwicklung auch die Entscheide treffen. Man könne im Moment jedoch noch nicht vorhersehen, welche Lufträume während eines Krieges geschlossen würden. Auch der europäischen Luftraumüberwachung Eurocontrol liegen nach eigenen Angaben noch keine Informationen darüber vor, welche Lufträume die Militärflieger der USA oder Grossbritanniens beanspruchen werden. Betroffen wären vor allem Flüge in Richtung Naher Osten, Türkei und weiter nach Asien. Die Destinationen im Krisengebiet, die Swiss anfliegt, sind Dubai und Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ryad und Djeddah in Saudi Arabien, Kairo, TelAviv und Karachi, als Verbindungsflug von Dubai aus. Die Schweizer Fluggesellschaft beschäftige 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Region, um die Verbindungen zu gewährleisten. Weitere Flüge in Gefahr
Auch andere Flüge könnten gemäss Donzel je nach Entwicklung des Krieges beeinträchtigt werden. So wären zum Beispiel Auswirkungen auf die Türkei-Verbindungen möglich, je nachdem, wie sich das Land verhalte. Desgleichen könnten Flüge nach Nordafrika bei einem zu hohen Anschlags-Risiko gestrichen werden. Die British Airways (BA) reagierte ebenfalls auf den bevorstehenden Krieg im Irak und stellte alle Flüge nach Kuwait und Israel ein. Ausserdem reduzierte BA den Flugverkehr zwischen London und Dubai auf eine Maschine täglich. Ziele in Saudi Arabien, Katar und Bahrain sollen weiter angeflogen werden. Bei Lufthansa wie gehabt
Die Deutsche Lufthansa hingegen will auch nach dem Ultimatum der USA zunächst keine Flugrouten in den Nahen Osten streichen. Die Lufthansa fliege unverändert ins israelische Tel Aviv und zu Zielen in Saudi-Arabien, Iran, Libanon, Jordanien und Sudan, sagte ein Sprecher.