Die Initianten Jürg Brand und Marius Grossenbacher wollen die Swiss unabhängig weiterführen. Dazu würden laut Inserat auch das Personal sowie «Teile des Verwaltungsrats» übernommen.
Ab 10’000 Franken
Gesucht werden Investoren, die mindestens 10’000 Franken einzusetzen bereit sind. Die Mittel sollen in eine neu zu gründende Holding fliessen, die als Käuferin der Swiss aufträte.
«Erfahren im Übernehmen»
Die beiden Unterzeichnenden wollen die Fluggesellschaft nicht selber operativ führen. Sich selbst bezeichnen die Unternehmer aber als erfahren im Übernehmen und Führen von Unternehmen, die von Grossaktionären «aufgegeben wurden». Sie verweisen auf ihre Erfahrung bei von Roll-Infratec, wo Brand als Präsident des Verwaltungsrats fungiert. Im selben Gremium sitzt auch Marius Grossenbacher.
«Swiss-Ausverkauf» und Alternativen
Bereits am Donnerstag war die Schutzvereinigung Schweizer Anleger (SVSA) in die Öffentlichkeit getreten. Sie will Alternativen zum «Swiss-Ausverkauf» prüfen. Auf Anfrage erklärte der SVSA-Präsident Hans-Jacob Heitz, er habe mit den Unternehmern bereits gesprochen. «Wir wollen uns koordinieren», sagte Heitz. Heitz hofft übers Wochenende eine Gruppe von Aktionären zu finden, die zusammen eine Mehrheit der Swiss-Aktien halten. Dazu würde er allerdings Grossaktionäre brauchen. Im Publikum sind nur 14 Prozent der Aktien.
Parteispitzen zur Aussprache Bundesrat Merz
Am Freitagmorgen hat Bundesrat Hans-Rudolf Merz die Parteispitzen der Bundesratsparteien zu einer Aussprache getroffen. Über konkrete Inhalte wurde Stillschweigen vereinbart, wie aus einem Communiqué des Finanzdepartements hervorgeht. Demnach will der Bundesrat am kommenden Dienstag über das Lufthansa-Angebot entscheiden. Kriterien für den Entscheid seien insbesondere die Anbindung der Schweiz an den internationalen Luftverkehr, die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens Zürich sowie die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Swiss. Den Entscheid will der Bundesrat nach den gleichentags stattfindenden Verwaltungsratssitzungen beider Unternehmen bekannt geben. Bis dahin werde sich der Bundesrat nicht zum Angebot der Lufthansa äussern. (awp/mc/gh)