Wie Liquidator Karl Wüthrich in einem am Samstag veröffentlichten Gläubigerzirkular weiter schreibt, wurden mit der ersten Abschlagszahlung 5,3% der Forderungen der dritten Klasse ausbezahlt. Weitere Zahlungen über 2,4 bis 9% dürften folgen. Die gesamte Minimaldividende beziffert der Liquidator damit auf 7,7%, die Maximaldividende auf 14,3%. Die Gläubiger der ersten und zweiten Klasse – Angestellte und Sozialversicherungen – wurden vollständig ausbezahlt. Im Oktober hatte der Liquidator das Gesamtvolumen der ersten Abschlagzahlung auf 535 Mio CHF beziffert.
Kollokationsklagen zu bedeutendem Teil erledigt
Die hängigen Kollokationsklagen konnten zu einem bedeutenden Teil bereinigt werden. In der ersten Klasse konnten 62 von 66 Klagen durch Vergleiche, Anerkennung oder Klagerückzug definitiv bereinigt werden. Von den ursprünglich eingeklagten Forderungen von rund 101,8 Mio CHF mussten bisher 6,9 Mio CHF in der ersten Klasse kolloziert werden. Vor dem Bundesgericht hängig ist eine Beschwerde der Kaderversicherung sowie zwei weiterer Vorsorgeeinrichtungen der SAirGroup über rund 74,2 Mio CHF. Sie fordern, dass die von ihnen gehaltenen Anleihensobligationen der SAirGroup der ersten statt der dritten Klasse zugerechnet werden.
Belgien fordert 3,8 Milliarden Franken
In der dritten Klasse konnte der Liquidator 8 von 16 Klagen bereinigen. Die Forderungen sanken damit von 5,3 Mrd auf rund 3,9 Mrd CHF. Davon betreffen rund 3,8 Mrd CHF Ansprüche in Belgien. Die beiden Forderungen der Leasing Firmen International Lease Finance Corporation und Sierra Leasing konnten von rund 1,3 Mrd auf 99 Mio CHF reduziert werden. Der Liquidator will den Kollokationsplan nun weiter bereinigen und die noch vorhandenen Aktiven, insbesondere die Liegenschaften im In- und Ausland, verwerten. Zudem klärt er Verantwortlichkeitsansprüche ab und behält sich Klagen vor. Wie lange diese Arbeiten noch dauern, lasse sich nicht abschätzen. (awp/mc/ps)