Corti äusserte sich in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» (SoBli, Ausgabe 4.2.07) zum umstrittenen Vorbezug eines Salärs von 12 Mio CHF vor seinem Amtsantritt bei der Swissair im März 2001. Immerhin sei der Wechsel nicht einfach gewesen: In seinem damaligen Beruf als Finanzchef von Nestlé sei er «wunschlos glücklich» gewesen.
Zur Rückzahlung bereit erklärt
Schon im Februar 2002 habe er sich öffentlich zur Rückzahlung bereit erklärt, wenn er innert fünf Jahren eine vergleichbare Position finden würde, sagte Corti. Das sei aber nicht geschehen: «Im Gegenteil: Im Moment unternehmen gewisse Kreise alles, um meinen Ruf und meine Glaubwürdigkeit zu zerstören.»
Eine Ungeheuerlichkeit seitens der UBS
Neben dem Strafprozess drohten ihm Prozesse mit Forderungen von Hunderten von Millionen Franken. Erbittert zeigte sich Corti über die Vorwürfe der UBS, die ihm Versäumnisse als Swissair-Chef vorgeworfen hatte: «Es ist eine Ungeheuerlichkeit in einen laufenden Strafprozess einzugreifen.»
Den Grossbanken eine Hauptverantwortung zugewiesen
Corti hatte mit seinen Auftritten am Swissair-Prozess die Debatte um die Schuld am Grounding und am Untergang der Swissair im Oktober 2001 neu entfacht. Er hatte dabei den Grossbanken und vor allem der UBS eine Hauptverantwortung zugewiesen. Er hatte zudem bekanntgegeben, dass er André Dosé wegen Falschaussage angezeigt hat.
Anzeige Cortis macht Dosé keine Angst
Corti hat Strafanzeige eingereicht
Corti hatte am Mittwoch im Swissair-Prozess am Bezirksgericht Bülach die Richtigkeit der Aussagen des ehemaligen Crossair-Chefs in Zweifel gezogen. Er hatte vor Gericht auch bekanntgegeben, dass er gegen Dosé Strafanzeige wegen Falschaussage eingereicht hatte. Einzelheiten wollte er aber nicht bekanntgeben.
Dosé zeigt sich gelassen
Dosé gab sich auch bezüglich der Untersuchung zum Absturz einer Crossair-Maschine in Bassersdorf ZH im November 2001 gelassen. «Untersuchungsrichter Jürg Zingle ist noch nicht sicher, ob er bei der Bundesanwaltschaft die Eröffnung eines Verfahrens beantragen wird.»
Dosé ist nun Chef der Fluggesellschaft Gulf Air
Bei seiner neuen Stelle als Chef der Fluggesellschaft Gulf Air habe ihn gereizt, eine Fluggesellschaft in einer «komplett anderen Umgebung» zu leiten. Dosé wird die Leitung der Fluggesellschaft von Bahrain und Oman im April antreten. Er werde auch die Aufnahme von Flügen in die Schweiz prüfen, wobei dabei wohl der Flughafen Genf im Vorteil sei. (awp/mc/ab)