Swissair Prozess: Befragung von Mario Corti – Reges Publikumsinteresse

Corti, der als Sanierer und Hoffnungsträger ein halbes Jahr vor dem Zusammenbruch der Fluggesellschaft die Leitung der SAirGroup übernommen hatte, wird von der Zürcher Staatsanwaltschaft Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung, ungetreue Geschäftsbesorgung, unwahre Angaben über kaufmännisches Gewerbe, Misswirtschaft und Gläubigerbevorzugung vorgeworfen.


Vorschusslohn bestätigt
Die Übernahme der Leitung der SAirGroup sei nicht geplante gewesen, sagte Corti in der persönlichen Befragung. Es habe sich um »ausserordentliche Umstände› gehandelt. Corti bejahte, dass zur ‹Absicherung seiner Familie› ein Vorschusslohn von 12 Mio CHF bezahlt worden war.

Fragen der Staatsanwaltschaft nicht beantwortet
Corti nahm ruhig und detailiert zu den zahlreichen Fragen des Richters über die Hunter-Strategie des Konzerns und über die Vorkommnisse kurz vor dem Zusammenbruch der SAir Stellung. Fragen der Staatsanwaltschaft beantwortete Corti dagegen nicht.


Kein «Knall auf Fall» Strategiewechsel
Der Abbruch der Hunter-Strategie sei ein Prozess gewesen, sagte Corti. Das sei nicht «Knall auf Fall» passiert. Der eigentliche Strategiewechsel sei mit dem «Ausbruch der Führungskrise» und der Entlassung des damaligen Konzernchefs Philippe Bruggissers anfang 2001 erfolgt.


Beteiligungen seien problematisch gewesen
Es sei nicht so gewesen, dass sich das operative Geschäft im Laufe des Jahres 2000 plötzlich verschlechtert habe, sagte Corti weiter. Das Fluggeschäft der Swissair und der Crossair sowie die flugnahen Betriebe seien gesund, aber etliche Beteiligungen seien problematisch gewesen.


Strategiewechsel sei nötig gewesen
Die Einsicht habe sich Ende 2000 verdichtet, dass der Kurs in der Art und Weise nicht durchgehalten werden könne, sagte Corti. Ein Strategiewechsel sei nötig gewesen.

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