Swissair-Prozess: Liquidator Wüthrich unterstützt Staatsanwaltschaft

«Nicht die Anschläge vom 11. September 2001, sondern alleine die Angeklagten waren für den Swissair-Zusammenbruch verantwortlich», sagte Wüthrich am Dienstag vor Gericht. Als Nachlassverwalter der untergegangenen Gesellschaften der Swissair-Gruppe trat Wüthrich als Geschädigtenvertreter auf.


Kein Sanierungsplan erstellt
Trotz des akuten Sanierungsbedarfs im Frühling 2001 hätten die Angeklagten nie einen Sanierungsplan erstellt, sagte Wüthrich. Vielmehr hätten sie darauf vertraut, dass der Staat und die Wirtschaft die Swissair nicht fallen lassen würde: «Sie nahmen damit das Faillieren der Gruppe in Kauf.»


Verschiebung von wertvollen Beteiligungen
Die dem Ex-Konzernchef Philippe Bruggisser und dem Verwaltungsrat vorgeworfene Verschiebung von wertvollen Beteiligungen der Gruppengesellschaft SAirGroup in die angeschlagene Flugtochter SAirLines bezeichnete Wüthrich wie schon die Staatsanwaltschaft als unzulässig. Bruggisser hatte vor Gericht die Umstrukturierung verteidigt: Die Verschiebung von Beteiligungen innerhalb der Gruppe sei, wie wenn man etwas von der linken in die rechte Tasche tue. «Die Tasche SAirLines hatte aber ein Loch», meinte nun Wüthrich vor Gericht. (awp/mc/gh)

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