Swissair-Prozess: Untersuchungsrichter übergibt Sabena-Dossier an Staatsanwälte
Die Brüsseler Staatsanwaltschaft bestätigte belgische Medienberichte, dass man das Dossier erhalten habe. Namen wollte der Sprecher jedoch vorerst keine nennen. Bei den Ermittlungen ging es unter anderem um die Bestellung von 34 Airbus-Flugzeugen. Bereits 2003 war der parlamentarische Untersuchungsbericht zum Schluss gekommen, dass dieser Flottenausbau und dessen Finanzierungsweise die Sabena in den Konkurs getrieben habe.
Swissair-Kaufoption auf 19 Airbus-Flugzeuge
Swissair hatte seit 1990 Kauf-Optionen auf 19 Airbus-Flugzeugen besessen, die im Zuge des Airbus-Kaufs durch Sabena auf das belgische Unternehmen übertragen wurden. Swissair erhielt damit 5,7 Mio USD, die sie gemäss der damaligen Untersuchung «ohne den Transfer der 19 Optionen nicht erhalten hätte». Laut dem damaligen Bericht sollen unter anderen Ex-Swissair-Mann Paul Reutlinger sowie Sabena-Generalsekretär Patrick du Bois von der Option gewusst haben.
Die Swissair hatte 49,5% an der Sabena gehalten, die belgische Airline war im Zuge des Swissair-Groundings 2001 ebenfalls in den Konkurs geraten. (awp/mc/pg)