Swisscom: Fastweb-Affäre drückt auf Gewinn

Von Januar bis März stieg der Umsatz um 1,3% auf 2’953 Mio CHF. Auf Basis konstanter Währungen betrug das Plus 2,0%, wie der Telekomkonzern am Mittwoch mitteilte. Im Schweizer Geschäft erhöhte sich der Umsatz vor allem dank der leichten konjunkturellen Erholung um 0,6% auf 2’091 Mio CHF. Der EBITDA sank um 7,1% auf 1’058 Mio CHF, belastet durch Rückstellungen in Zusammenhang mit dem Mehrwertsteuerverfahren bei Fastweb in Höhe von 102 Mio CHF. Bereinigt um die Rückstellung stieg der EBITDA um 1,8%. Entsprechend ging der EBIT um 16,1% auf 557 Mio CHF zurück. Unter dem Strich resultierte ein um 18,6% tieferer Reingewinn nach Minderheiten von 394 Mio CHF. Der adjustierte Reingewinn lag laut Swisscom auf Vorjahresniveau.


Anhaltender Trend hin zu gebündelten Angeboten
Mit den Zahlen hat Swisscom die Markterwartungen ge- bzw. übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von durchschnittlich (AWP-Konsens) 2’910 Mio CHF gerechnet. Der EBITDA war bei 1’034 Mio und der EBIT bei 563 Mio CHF gesehen worden. Der Reingewinn nach Minderheiten wurde auf 381 Mio CHF geschätzt. Im Schweizer Geschäft stieg die Zahl der DSL-Breitbandanschlüsse um 0,7% auf 1,8 Mio. Der Trend hin zu gebündelten Angeboten und neuen Preismodellen wie Pauschaltarifen hielt an. Der Bestand an Swisscom TV-Kunden verdoppelte sich innert Jahresfrist nahezu und lag Ende März bei 275’000. Die Telefonanschlüsse gingen um 1,5% auf 3,52 Mio zurück, während sich der Bestand der entbündelten Festnetzanschlüsse von 57’000 auf 192’000 erhöhte.


4,4 Prozent mehr Mobilfunkkunden 
Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Mobilfunkkunden um 4,4% auf 5,65 Mio. Im ersten Quartal 2010 verkaufte das Unternehmen rund 300’000 Handys, etwa die Hälfte davon waren Smartphones. Der Umsatz mit Mobilfunk-Datenverkehr kletterte innert Jahresfrist um 30% auf 91 Mio CHF. Der durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunk-Kunde und Monat (ARPU) sank aufgrund von Preisreduktionen und neuen Tarifmodellen um 4,1% auf 47 CHF. Gemäss den bereits bekannten Zahlen erzielte der italienische Telekomanbieter Fastweb ein Umsatzplus von 4,1% auf 462,3 Mio EUR. Die Anzahl Breitbandkunden legte innert Jahresfrist um netto 136’000 oder 8,8% auf 1,7 Mio zu. Der für die Ausschüttung der Dividende relevante Operating Free Cash Flow stieg um 6,5% auf 742 Mio CHF. Die Zunahme sei vor allem auf Zahlungen im Zusammenhang mit Interkonnektions- und anderen Zugangsverfahren zurückzuführen, hiess es.


Kathrin Amacker neue Kommunikationsleiterin
Das Unternehmen hat CVP-Nationalrätin Kathrin Amacker zur neuen Leiterin der Unternehmenskommunikation ernannt. Die Volksvertreterin aus dem Kanton Basellandschaft gibt ihr politisches Mandat vor ihrem Stellenantritt im Herbst 2010 ab. Amacker wird Nachfolgerin von Stefan Nünlist, der das Unternehmen Ende Mai 2010 verlassen wird. Bis zu ihrem Eintritt gibt es eine interne Lösung.


Ausblick ausserhalb Fastweb-Rückstellungen bekräftigt
Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bleibt ohne Berücksichtigung der Rückstellung für das Mehrwertsteuerverfahren bei Fastweb unverändert. Für 2010 erwartet das Unternehmen ohne Fastweb einen Nettoumsatz von rund 9,15 Mrd CHF und einen EBITDA von rund 3,75 Mrd CHF. Die Investitionen werden bei rund 1,3 Mrd CHF gesehen. Für Fastweb wird mit einem Umsatz von rund 1,95 Mrd EUR, einem EBITDA von rund 580 Mio EUR (ohne Rückstellung für das Mehrwertsteuerverfahren) und Investitionen von rund 410 Mio EUR gerechnet. Der Operating Free Cash Flow des Konzerns inkl. Fastweb soll bei rund 2,6 Mrd CHF liegen. (awp/mc/ps/03)

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