Swisscom: Gewinn bei rückläufigem Umsatz gesteigert

Der Umsatz betrug von Januar bis Juni 5’917 (VJ 5’991) Mio CHF, entsprechend einem Minus von 1,2%. Der EBITDA sank um 3,8% auf 2’335 (2’427) Mio CHF und der EBIT zeigte sich mit 1’386 (1’397) Mio CHF knapp stabil (-0,8%). Der Telekomkonzern erzielte einen um 20,7% höheren Reingewinn vor Minderheiten von 1’021 (846) Mio CHF, nach Minderheiten waren es 1’015 (840) Mio CHF und damit 20,8% mehr, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.


Leicht tieferer Nettoumsatz
Auf Basis unveränderter Wechselkurse legte der Nettoumsatz im ersten Halbjahr um 17 Mio CHF oder 0,3% zu, während das Betriebsergebnis um 66 Mio CHF oder 2,7% zurückging. Der Reingewinn stieg in Folge eines tieferen Nettofinanzaufwands und reduzierter Abschreibungen, wie es weiter hiess. Im Vorjahreszeitraum hatte zudem die eingeleitete vorzeitige Auflösung von langfristigen Leasingvereinbarungen für Teile der Festnetz- und Mobilfunknetzanlagen den Reingewinn belastet.


Gewinnerwartungen übertroffen
Mit den vorgelegten Zahlen hat Swisscom die Markterwartungen ge- bzw. übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von durchschnittlich (AWP-Konsens) 5’902 Mio CHF gerechnet. Der EBITDA war bei 2’327 Mio und der EBIT bei 1’371 Mio CHF gesehen worden. Der Reingewinn nach Minderheiten wurde auf 971 Mio CHF geschätzt.


Umsatzrückgang in der Schweiz
Im Schweizer Geschäft führte die anhaltende Preiserosion von 200 Mio CHF zu einem tieferen Umsatz, der Marktführer gibt Wettbewerbsdruck und Regulierung, etwa Entbündelung, als Gründe an. Da diese Abnahme durch das Wachstum im Mobilfunk sowie bei Bluewin-TV und Breitbandanschlüssen nicht kompensiert wurde, resultierte ein Umsatzrückgang in der Schweiz von rund 150 Mio CHF. Die Zahl der DSL-Breitbandanschlüsse stieg gegenüber Ende Juni 2008 um 96’000 auf rund 1,8 Mio. Gleichzeitig kletterte die Zahl der entbündelten Festnetzanschlüsse auf 82’000 (4’000). Der Bestand an Bluewin-TV Kunden verdoppelte sich auf 165’000 per Ende Juni.


297’000 neue Mobil-Abonnenten
Die Zahl der Mobilfunk-Teilnehmer erhöhte sich um netto 297’000 (+5,7%) auf 5,48 Mio. Swisscom verkauft bis Ende Juni 23’000 Geräte der neuen iPhone-Generation und setzte insgesamt bisher 267’000 der Handys ab. Der durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunk-Teilnehmer und Monat (ARPU) sank aufgrund von Preisreduktionen und neuen Tarifmodellen um 5,8% auf 49 CHF. Die durchschnittliche Anzahl Minuten pro Mobilfunk-Teilnehmer und Monat (AMPU) blieb mit 112 Minuten den Angaben zufolge «praktisch stabil».


Schwierigeres Umfeld im IT-Projektgeschäft
Swisscom IT Services, die in jüngster Zeit zwei Zukäufe tätigte, verzeichnete einen Rückgang des Nettoumsatzes. Gründe seien ein rückläufiger Betrieb von Softwareplattformen für Banken sowie das schwierigere Wirtschaftsumfeld im IT-Projektgeschäft, hiess es. Den tieferen Umsätzen stehe ein weiterhin hoher Auftragseingang von 368 (104) Mio CHF gegenüber, der sich mit Verzögerung auf den Umsatz auswirken werde.


Fastweb mit höherem Umsatz
Bereits in der Vorwoche hatte die italienische Tochter Fastweb über das erste Halbjahr informiert. Der Nettoumsatz stieg um 6,1% auf 1’383 Mio CHF während der EBITDA um 9,1% auf 399 Mio CHF zurückging. Der Operating Free Cash Flow sank leicht um 0,5% auf 1’352 Mio CHF. Die Investitionen in Sachanlagen und übrige immaterielle Vermögenswerte gingen um 6,8% auf 860 Mio CHF zurück.


Ausblick bestätigt
Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte das Unternehmen die jüngsten Prognosen. Swisscom erwartet ohne Fastweb einen Nettoumsatz von 9,2 Mrd CHF bis 9,3 Mrd CHF sowie einen EBITDA von 3,8 Mrd CHF bis 3,9 Mrd CHF und Investitionen von rund 1,35 Mrd CHF. Für Fastweb wird mit einem Umsatz von rund 1,8 Mrd EUR, einem EBITDA von rund 560 Mio EUR und Investitionen von rund 415 Mio EUR gerechnet. Der Operating Free Cash Flow des Konzerns inkl. Fastweb soll zwischen 2,6 Mrd CHF und 2,7 Mrd CHF liegen. (awp/mc/ps/04) 

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