Swisscom: Quartalsgewinn um 8 Prozent rückläufig

Für das Gesamtjahr 2010 rechnet der Telekomkonzern mit einem höheren Umsatz und EBITDA als bisher. Der Umsatz stieg von Januar bis September um 0,6% auf 8’976 Mio CHF. Auf Basis konstanter Währungen betrug der Anstieg 2,5%. Die italienische Tochtergesellschaft Fastweb steigerte den Nettoumsatz in lokaler Währung um 2,9%. Der Nettoumsatz von Swisscom ohne Fastweb erhöhte sich um 2,3%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der EBITDA sank um 1,3% auf 3’545 Mio CHF, hier wirkte sich die Rückstellung im Mehrwertsteuerverfahren gegen Fastweb im ersten Quartal von 102 Mio CHF negativ aus. Bereinigt um diese Rückstellung und Währungseffekte stieg der EBITDA den Angaben zufolge um 2,8%. Der EBIT fiel um 4,4% auf 2’067 Mio CHF und der Reingewinn um 8,2% auf 1’408 Mio CHF. Mit den Zahlen hat Swisscom die Markterwartungen leicht übertroffen.


4 Prozent mehr Mobilkunden in der Schweiz
Der Operating Free Cash Flow sank um 131 Mio CHF oder 6,1% auf 2’023 Mio CHF, was laut Swisscom vor allem auf eine Erhöhung der betrieblichen Nettovermögenswerte zurückzuführen ist. Die Nettoverschuldung konnte innert Jahresfrist um 780 Mio CHF auf 8’807 Mio CHF reduziert werden. Im Schweizer Geschäft stieg die Zahl der Mobilfunkkunden im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 5,8 Mio. Die Preiserosion im Mobilfunk hält laut Swisscom weiter an. Dieser Rückgang habe jedoch durch Kundenwachstum und erhöhte Volumen wettgemacht werden können. Im Berichtszeitraum gingen 953’000 Mobilfunkgeräte über die Ladentheke, knapp die Hälfte davon waren Smartphones. Der Umsatz mit mobiler Datenübertragung von Swisscom-Kunden stieg um 36% auf 324 Mio CHF.


Bestand an TV-Kunden verdoppelt
Die Zahl der DSL-Breitbandanschlüsse sank in Summe um 0,6% auf 1,79 Mio. Der Bestand der entbündelten Festnetzanschlüsse stieg innert Jahresfrist um 123’000 auf 238’000. Das Bündelangebot Casa Trio – ein Festnetzanschluss mit Telefonie, Internet und TV – wählten 157’000 Kunden. Der Bestand an TV-Kunden verdoppelte sich innert Jahresfrist nahezu und lag Ende September bei 358’000. In den ersten neun Monaten gewann Swisscom 126’000 neue TV-Abonnenten. Bei der italienischen Tochter Fastweb übernimmt Alberto Calcagno die Leitung als Generaldirektor, wie es weiter hiess. Swisscom-CEO Carsten Schloter, der seit 1. April 2010 zusätzlich die interimistische Führung von Fastweb innehatte, wird weiterhin die Funktion des Präsidenten und Delegierten des Verwaltungsrates von Fastweb wahrnehmen und sich wieder verstärkt auf seine Kernaufgaben konzentrieren.


Fastweb operativ unter neuer Führung
Fastweb-Gründer Stefano Parisi, der seit April 2010 suspendiert ist, und der Verwaltungsrat von Fastweb seien einvernehmlich zum Schluss gekommen, dass im Interesse des Unternehmens die operative Führung von Fastweb neu besetzt werden sollte. Parisi stehe Fastweb in seiner Tätigkeit als Leiter von Swisscom ICT Italia weiter zur Verfügung. Der Ausblick für 2010 wurde teilweise angehoben. Für Swisscom ohne Fastweb liegt der erwartete Nettoumsatz neu bei rund 9,35 Mrd CHF (zuvor 9,15 Mrd CHF) und der EBITDA neu bei rund 4,0 Mrd CHF (zuvor 3,75 Mrd CHF), die Investitionen werden unverändert bei rund 1,3 Mrd CHF erwartet.


Gesamtjahr: Guidance leicht erhöht
Bei Fastweb könnten Nettoumsatz und EBITDA aufgrund von Anpassungen bei der Umsatzverbuchung zwischen 3 und 5% unter den bisherigen Erwartungen von 1,95 Mrd EUR bzw. 580 Mio EUR (exkl. Rückstellung für das Mehrwertsteuerverfahren) liegen. Die Investitionen von Fastweb könnten bis zu 5% höher ausfallen als die bisherige Annahme von rund 410 Mio EUR. Konzernweit rechnet Swisscom neu mit einem Nettoumsatz von rund 12 Mrd CHF und einem EBITDA von rund 4,7 Mrd CHF (inkl. Rückstellung für das Mehrwertsteuerverfahren gegen Fastweb). Damit liegen die Erwartungen beim Umsatz und EBITDA um je rund 100 Mio CHF höher als bisher. Der Operating Free Cash Flow soll ohne allfällige Sonderzahlungen von Rückstellungen für laufende Rechtsverfahren unverändert bei rund 2,6 Mrd CHF liegen. (awp/mc/ps/02)

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