Swisscom spürt Preisdruck im Schweizer Geschäft
Von Januar bis Dezember 2009 erwirtschaftete die Swisscom einen Umsatz von 12’001 Mio CHF, ein Rückgang von 1,6% gegenüber dem Vorjahr. Der EBITDA sank um 2,6% auf 4’666 Mio CHF, der EBIT legte dagegen um 1,4% auf 2’678 Mio CHF zu. Der Reingewinn nach Minderheiten erhöhte sich um 9,8% auf 1’928 Mio CHF, wie der Telekomkonzern am Donnerstag mitteilte. Preisreduktionen im Schweizer Geschäft von über 400 Mio CHF hätten durch das Kundenwachstum und neue Angebote nicht kompensiert werden können, hiess es. Dies habe zu einem Rückgang des Nettoumsatzes ohne die italienische Tochter Fastweb um 282 Mio CHF geführt.
Gewinnerwartungen leicht verfehlt
Positiv auf den Reingewinn wirkten sich unter anderem angepasste Abschreibungen bei den Netzen aus. Im Vorjahr hatte die vorzeitige Auflösung von langfristigen Leasingvereinbarungen zudem die Erfolgsrechnung belastet. Ohne Sondereffekte belaufe sich der Reingewinn auf Vorjahresniveau, so die Swisscom. Mit dem Zahlenset hat der Blaue Riese die Markterwartungen beim Umsatz getroffen, beim Gewinn jedoch nicht ganz. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens mit einem durchschnittlichen Umsatz von 11’988 Mio CHF und einem EBITDA von 4’739 Mio CHF gerechnet. Der EBIT war bei 2’784 Mio CHF gesehen worden und der Reingewinn nach Minderheiten bei 1’944 Mio CHF.
Dividende von 19 auf 20 Franken erhöht
Zu Fastweb lagen bereits Geschäftszahlen vor, diese erhöhte den Umsatz 2009 in Lokalwährungen um 8,5% auf 1’852,5 Mio EUR und den Reingewinn auf 35,6 Mio EUR, nachdem im Vorjahr knapp schwarze Zahlen erreicht wurden. Die Investitionen sanken um 3,1% auf 1’987 Mio CHF. Davon entfielen 1,32 Mrd CHF auf die Schweiz und 667 Mio CHF aufs Ausland. Der Operating Free Cash Flow der Swisscom verbesserte sich auf 2’669 Mio CHF (+7,8%). Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Dividende von 20 CHF je Aktie kommen. Im Vorjahr hatte die Ausschüttung 19 CHF je Aktie betragen.
Entbündelung kommt allmählich voran
In der Schweiz stieg die Zahl der DSL-Breitbandanschlüsse innert Jahresfrist um 47’000 auf 1,8 Mio. Der Bestand der entbündelten Festnetzanschlüsse legte um 31’000 auf 153’000 zu. Ende 2009 verzeichnete Swisscom TV 230’000 Kunden, was einer knappen Verdoppelung gegenüber Ende 2008 entspricht. Die Zahl der Mobilfunk-Teilnehmer erhöhte sich um netto 240’000 (+4,5%) auf 5,61 Mio. Der durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunk-Teilnehmer im Monat (ARPU) ging auf Grund von Preissenkungen und neuen Tarifmodellen um 5,7% auf 50 CHF zurück. Die Swisscom verkaufte 258’000 iPhones, 109’000 davon alleine im vierten Quartal.
Höhere Rückstellungen für Rechtsverfahren
Im letzten Jahresviertel erhöhte der Telekomriese die Rückstellungen für Rechtsverfahren. Im Zusammenhang mit Verfahren gegen Swisscom Schweiz betreffend Interkonnektions- und Zugangsdiensten stiegen diese um 30 Mio CHF auf 251 Mio CHF. Bei den beiden Verfahren zu den Terminierungsgebühren im Mobilfunk und ADSL-Diensten geht das Unternehmen aber unverändert davon aus, dass eine letztinstanzliche Sanktionierung nicht wahrscheinlich ist. Es wurden weiterhin keine Rückstellungen erfasst.
2010: Investitionen von 1,3 Mrd Franken geplant
Für das laufende Geschäftsjahr 2010 erwartet das Unternehmen ohne Fastweb einen Nettoumsatz von rund 9,15 Mrd CHF und einen EBITDA von rund 3,75 Mrd CHF. Die Investitionen werden bei rund 1,3 Mrd CHF gesehen. Für Fastweb wird mit einem Umsatz von rund 1,95 Mrd EUR, einem EBITDA von rund 580 Mio EUR und Investitionen von rund 410 Mio EUR gerechnet. Der Operating Free Cash Flow des Konzerns inkl. Fastweb soll bei rund 2,6 Mrd CHF liegen. (awp/mc/ps/04)