Swisscom startet Versuch mit elektronischem Leseangebot

«Wir glauben, dass elektronisches Lesen ein Zukunftsthema ist», sagte Mathias Kienholz, der bei der Swisscom für Geschäftsinnovationen zuständig ist. Der Schweizer Markt sei reif für eine Lösung, die den Kunden Schweizer Inhalte bringe. Das bekannteste Lesegerät für elektronische Bücher und Zeitungen ist derzeit der Kindle des Onlinebuchhändlers Amazon. Dieser ist seit gut einem Monat auch in der Schweiz für 259 Dollar erhältlich. Die meisten Bücher sind aber nur auf Englisch verfügbar. Deutsche Bücher sind noch nicht erhältlich.

Ein Nischenmarkt
Überhaupt steckt der Markt für elektronische Bücher hierzulande noch in den Kinderschuhen. Während bei Ex Libris gemäss jüngsten Angaben rund 30’000 Bücher im Sortiment sind, sind es bei buch.ch gerade einmal knapp 13’000. Nur eine Handvoll Schweizer Zeitungen hat überhaupt einmal ein elektronisches Leseangebot getestet.


Potenzial erkannt
Dennoch ortet die Swisscom in dem Markt viel Potenzial. Amazons Kindle sei in den USA ein Verkaufserfolg, sagte Kienholz. Auch in der Schweiz sehe man, dass die Leute unterwegs auf dem iPhone auch längere Texte lesen würden. «Weil das vielversprechend ist, haben wir ein Projekt gestartet mit den grössten Schweizer Verlagen Tamedia, Edipresse, der NZZ-Gruppe, Ringier und der Buchhandlung Orell Füssli», sagte Kienholz.


Start mit Pilotprojekt Anfang 2010
Ziel sei es, Anfang 2010 ein Pilotprojekt mit Testkunden zu starten. «Damit wollen wir die Kundenakzeptanz testen», sagte Kienholz. Später im Jahr solle dann über eine Markteinführung entschieden werden.


Angebot soll unabhängig vom Gerät funktionieren
Neben einem eigenen Lesegerät, einem so genannten E-Reader, solle das Angebot aber auch unabhängig von einem bestimmten Gerät funktionieren. «Wenn ich das Gerät mal nicht dabei habe, kann ich ganz einfach auf dem iPhone oder irgendeinem Smartphone oder PC weiterlesen», sagte Kienholz.


Denn alle Bücher, Texte und Artikel würden zentral gespeichert. Dadurch könne man von überall her auf die Inhalte zugreifen. Ein zeitraubendes Synchronisieren sei nicht nötig. (awp/mc/pg/29)

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