Swisscom: Tochter Fastweb testet hochaufgelöstes TV
Bis Anfang 2008 will Fastweb mit hochaufgelöstem TV starten. In den kommenden Tagen beginne ein Versuch mit 200 Kunden, sagte der TV-Verantwortliche von Fastweb, Paolo Agostinelli, am Donnerstag vor Schweizer Medienvertretern in Mailand. Angeboten würden zehn hochaufgelöste Videoprogramme zum Herunterladen. Wie das definitive Angebot aussehen werde, hänge von der Reaktion der Kunden ab.
Sehgewohnheiten der Leute herausfinden
Um die Sehgewohnheiten der Leute herauszufinden, beschränkt sich Fastweb allerdings nicht nur auf Kundenbefragungen. Mit dem digitalen Netz kann das Unternehmen genau aufzeichnen, wann die Fernsehzuschauer welches Programm schauen, und damit Nutzerprofile erstellen. Damit gehen die Italiener klar weiter als die Swisscom oder Cablecom, die diese Methode laut Sprechern nicht anwenden.
Eine halbe Million Privatkunden sind technisch ausgerüstet
Von den 1 Mio Privatkunden in Italien wäre rund die Hälfte technisch in der Lage, das hochaufgelöste Fernsehen von Fastweb zu empfangen. Derzeit haben 170’000 Kunden des italienischen Festnetzanbieters neben Internet und Telefonie auch das Fernsehangebot abonniert.
Zweitgrösster Breitbandanbieter Italiens
Insgesamt ist das 1999 gegründete Mailänder Unternehmen mit einem Marktanteil von 13% der zweitgrösste Breitbandanbieter Italiens vor den Konkurrenten Wind (9%) und Tiscali (5%). Unangefochten an der Spitze liegt Ex-Monopolistin Telecom Italia mit einem Marktanteil von 67 Prozent.
Genügend Raum für Wachstum
In Italien seien erst weniger als 40 Prozent der Haushalte ans Breitbandinternet angeschlossen. Es sei noch genügend Raum für Wachstum, obwohl sich die Zuwachsraten im italienischen Breitbandmarkt bereits abschwächten, sagte Fastweb-Privat- und Geschäftskundenchef Andrea Conte.
Swisscom hält über 80 Prozent an Fastweb
Besonders Branchenführer Telecom Italia wolle Fastweb Marktanteile abknöpfen. In der Hoffnung auf die hohen Wachstumsraten in Italien hatte die Swisscom über 80% an Fastweb erworben und dafür 6,9 Mrd CHF auf den Tisch gelegt. Der grösste Kauf der Firmengeschichte helfe der Swisscom, wieder zu einem Wachstumsunternehmen zu werden, sagte Finanzchef Mario Rossi.
Eine Ersatzlösung zur Hand
Falls sich die Microsoft-Plattform, auf der Bluewin TV funktioniert, international nicht durchsetzen sollte, habe die Swisscom mit Fastweb eine Ersatzlösung zur Hand, sagte Schloter. Die Empfangsgeräte von Fastweb verwenden das frei erhältliche Betriebssystem Linux.
HDTV bei Bluewin TV
Trotz der Kinderkrankheiten arbeiten auch die Swisscom-Techniker bereits am hochaufgelösten Fernsehen (HDTV) bei Bluewin TV. Wann die Einführung in der Schweiz stattfindet ist laut Sprecher Sepp Huber noch nicht festgelegt. Das Programmangebot für HDTV sei noch beschränkt.
Viele TV-Anstalten scheuen noch
Zwar liefert die britische BBC mit Naturreportagen Bilder in bisher nie gesehener Qualität. Aber andere TV-Anstalten scheuen davor zurück, die Falten ihrer Moderatorinnen und Moderatoren porentief zu zeigen und den Zuschauern die Illusionen über Glanz und Schönheit der Fernsehstars zu zerstören. (awp/mc/ab)