Swisscom wächst dank Fastweb
Das EBITDA-Ziel bestätigte die Swisscom dagegen am Mittwoch in einer Mitteilung. Von Januar bis September verbesserte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,4% auf 9’085 (VJ 8’082) Mio CHF. Der EBITDA erhöhte sich um 10,4% auf 3’615 (3’275) Mio CHF und der EBIT um 5,2% auf 2’066 (1’963) Mio CHF. Der Telekomkonzern erzielte einen um 19,4% tieferen Reingewinn nach Minderheiten von 1’313 (1’627) Mio CHF.
Erwartungen beim Betriebsergebnis nicht ganz erfüllt
Mit den Zahlen hat die Swisscom die Markterwartungen bezüglich Umsatz leicht übertroffen, auf Ebene EBITDA und EBIT jedoch nicht ganz erreicht. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von durchschnittlich (AWP-Konsens) 9’047 Mio CHF gerechnet. Der EBITDA war bei 3’664 Mio und der EBIT bei 2’102 Mio CHF gesehen worden. Der Reingewinn wurde auf 1’315 Mio CHF geschätzt.
Fastweb trägt 1’991 Umsatzmillionen bei
Das Wachstum sei vor allem eine Folge der Resultate der italienischen Tochtergesellschaft Fastweb, so die Swisscom. In den ersten neun Monaten 2008 hat Fastweb 1’991 Mio CHF zum Nettoumsatz sowie 644 Mio CHF zum EBITDA beigetragen. Bereinigt um Fastweb und die im Vorjahr veräusserten Töchter konnte Swisscom den Nettoumsatz um 35 Mio CHF (+0,4%) erhöhen, der vergleichbare EBITDA nahm als Folge einer intensivierten Kundenakquisition um 38 Mio CHF (-1,2%) leicht ab, hiess es weiter. Der Betriebsaufwand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,1% auf 5’793 Mio CHF. Auf bereinigter Basis betrug das Plus hingegen nur 0,2%.
Operating Free Cash Flow um 32,6 Prozent gesteigert
Den rückläufigen Reingewinn erklärte die Swisscom insbesondere mit der im ersten Halbjahr eingeleiteten vorzeitigen Auflösung von langfristigen Leasingvereinbarungen sowie mit dem im Vorjahr erfassten Gewinn aus der Veräusserung von Antenna Hungaria. Der Operating Free Cash Flow stieg indes in den ersten neun Monaten 2008 um 32,6% auf 2’124 Mio CHF. In der Schweiz war der Umsatz mit externen Kunden in den ersten neun Monaten 2008 mit einem leichten Rückgang um 0,1% auf 6’422 Mio CHF praktisch stabil. Bereinigt um den Verkauf der Tochtergesellschaft Infonet zum Jahresende 2007 resultierte gar ein kleines Plus von 0,3%.
Mobilgeschäft boomt weiterhin
Weiter Freude bereitet der Swisscom das Mobilgeschäft. Die Kundenzahl konnte hier im Vergleich zum Vorjahr um netto 390’000 oder 8,0% auf 5,3 Mio gesteigert werden. Dank der Lancierung des iPhone resultierte insbesondere im dritten Quartal eine Beschleunigung des Abo-Zuwachs. Bis Ende September wurden über 100’000 solcher 3G-Geräte abgesetzt, hiess es. Dem erfreulichen Abo-Zuwachs stehen indes höhere Kundenakquisitionskosten gegenüber, welche den EBITDA mit 45 Mio CHF belasteten. Diese Kosten betrachtet die Swisscom-Spitze als weitgehend einmaliger Natur, wie sie an einem Conference Call zum Neunmonatsabschluss darlegte.
1,721 Millionen Festnetz-Breitbandanschlüsse
Der durchschnittliche Umsatz pro Mobilfunk-Teilnehmer und Monat (ARPU) ging auf Grund von Preissenkungen um 8,6% auf 53 CHF zurück. Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse stieg um 163’000 oder 10,5% auf 1,721 Mio. Per Ende September 2008 verzeichnete Bluewin TV 95’000 zahlende Kunden. Das Nettowachstum seit Ende 2007 betrug damit 36’000.
Umsatzziel 2008 gekappt
Bezüglich der Umsatzentwicklung für das Gesamtjahr gibt sich die Swisscom vorsichtiger. Für den bisher kommunizierten Ausblick eines Umsatzes von 12,3 Mrd CHF sei ein Wechselkurs CHF/EUR von 1,65 angenommen worden. Als Folge der aktuellen Währungskursentwicklung werde der angestrebte Nettoumsatz von rund 12,3 Mrd CHF nun voraussichtlich nicht erreicht werden, so die neue Sprachregelung. Bestätigt wird dagegen das Ziel eines EBITDA von rund 4,8 Mrd CHF.
Zurückhaltung bei Investitionen
Die Investitionen erwartet die Swisscom eher am unteren Ende der ursprünglich kommunizierten Bandbreite von 2,1 Mrd CHF bis 2,2 Mrd CHF. Der Operating Free Cash Flow als Basis für die Ausschüttungen an die Aktionäre werde, wie bereits zum Halbjahr kommuniziert, entsprechend eher am oberen Ende der Bandbreite von 2,4 Mrd 2,5 Mrd CHF zu liegen kommen. (awp/mc/ps/06)