Davon sei nur die Schweiz betroffen, nicht aber die Aktivitäten von Betty TV in Deutschland, sagte Swisscom-Sprecher Carsten Roetz am Donnerstag auf Anfrage zu einem entsprechenden Bericht der Internetausgabe der Gratiszeitung «heute».
Deutlich unter den Erwartungen
«Die Ergebnisse von Betty TV (Schweiz) liegen deutlich unter unseren Erwartungen, weshalb eine Weiterführung des Betty-Dienstes aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen nicht mehr gerechtfertigt ist», heisst es in einem Schreiben der Swisscom an Kunden, das der Nachrichtenagentur SDA vorliegt. Ab dem 1. Dezember 2007 seien auf der Betty-Fernbedienung keine Betty-Events mehr zu empfangen.
Interaktive TV-Fernbedienung gewaltiger Flop
Die interaktive TV-Fernbedienung, mit der die TV-Zuschauer an Gewinnspielen, Abstimmungen oder Umfragen teilnehmen können, ist ein gewaltiger Flop. Seit ihrem Start im Juni vor einem Jahr hat die Fernbedienung gemäss früheren Angaben lediglich 10’000 Kunden in der Schweiz und 100’000 Kunden in Deutschland gewonnen.
Notbremse gezogen und 35 Kündigungen
Swisscom-Chef Carsten Schloter hatte mit viel mehr gerechnet. Der Konzern liess 300’000 solche Fernbedienungen produzieren, was hohe Kosten verursachte. Unter dem Strich riss Betty TV im ersten Halbjahr ein Loch von 60 Mio CHF ins Betriebsergebnis (EBITDA) des grössten Schweizer Telekomkonzerns. Nach dem Riesenverlust zog die Swisscom bereits Ende August die Notbremse und verlagerte den Betrieb in der Schweiz nach Deutschland. 35 Angestellte erhielten die Kündigung. Die Schweizer Kunden wurden danach von München aus betreut. Allerdings will die Swisscom auch Betty TV in Deutschland loswerden. «Wir suchen einen Investor», sagte Roetz. Es gebe bereits verschiedene Interessenten. Namen könne er keine nennen. (awp/mc/gh)