Die gesamten Erträge seien um 66,3% geklettert, gab das im Investmentbanking, Asset Management und Private Banking tätige Geldhaus am Freitag bekannt. Das operative Ergebnis habe sich gar mehr als verdoppelt auf 24,1 Mio CHF (von 10,6 Mio CHF).
Rekordresultat
Dank dem Rekordresultat hat Swissfirst in den ersten neun Monaten unter dem Strich mit 38,1 Mio CHF bereits fast so viel Reingewinn gemacht wie im gesamten letzten Jahr (38,4 Mio CHF).
Liechtenstein Niederlassung ausserordentlich gut
Am meisten gesteigert hat sich das Private Banking, dessen Nachsteuerergebnis von 2,8 Mio auf 7,8 Mio CHF stieg. Namentlich die Niederlassung in Liechtenstein habe ausserordentlich gut gearbeitet, sagte Finanzchef Daniel Hefti vor den Medien in Zürich.
Grösster Bereich Investment Banking
Beim mit Abstand grössten Bereich Investment Banking nahm das Ergebnis nach Steuern um 11,9% auf 25,5 Mio CHF zu. Dagegen schrumpfte beim Asset Management das Nachsteuerergebnis um 34,6% auf 3 Mio CHF. Die Abnahme sei auf den Verkauf der Sparte strukturierte Bonds an deren Management zurückzuführen.
Integration Bellevue-Gruppe läuft
Die Integration der Bellevue-Gruppe verlaufe schneller als ursprünglich geplant. Die Übertragung des operativen Geschäfts sei am vergangenen Dienstag definitiv abgeschlossen worden. Die Kosten für die Integration würden im vierten Quartal 2005 belastet. Swissfirst-Chef Thomas Matter geht von einem tiefen Miobetrag aus.
Die erstmalige Konsolidierung erfolge per 1. Oktober. Der Kaufpreis für die Übernahme des operativen Geschäfts belief sich auf 276 Mio CHF. Im Gegenzug haben die Bellevue-Mitarbeiter 50% der Swissfirst-Aktien erworben.
Grösster Aktionär der neuen zusammengelegten Bank ist Matter mit 17,1% vor Martin Bisang mit 9%. Hansjörg Graf hält 6,4%, Rumen Hranov 5% und Daniel Schlatter 4,7%. Die übrigen Swissfirst-Mitarbeiter seien mit 33,9% am neuen Finanzinstitut beteiligt. Die restlichen 23,9% der börsenkotierten Bank befinden sich im Publikum.
Rechtsstreit mit Grossaktionär Hranov
In diesem Zusammenhang weitet sich der Rechtsstreit mit Grossaktionär Hranov aus. Hranov hatte Matter vorgeworfen, ihn mit «falschen und irreführenden Angaben» zum Verkauf der Hälfte seiner 1,054 Mio Swissfirst-Aktien bewogen zu haben, und Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich eingereicht.
Nun schlägt Swissfirst zurück: Die Vorwürfe entbehrten jeglicher Grundlage. Es lägen Gutachten von Rechtsgelehrten vor, die Hranovs Verhalten als widerrechtlich qualifizierten. In diesem Zusammenhang sei anfangs Woche Strafanzeige gegen Hranov eingereicht worden, sagte Matter. Wo die Anzeige erfolgt sei und was Hranov vorgeworfen werde, wollte der Swissfirst-Chef nicht sagen. (awp/mc/ab)