Swissfirst: Zusammenschluss mit Bellevue unter der Lupe von SWX und EBK

Die Untersuchung sei im September eingeleitet worden und noch nicht abgeschlossen, sagte ein SWX-Sprecher am Freitag auf Anfrage.
Vor der Bekanntgabe des Zusammenschlusses von Swissfirst und der Bellevue-Gruppe am 12. September war es zu anschwellenden Handelsvolumen mit dem Swissfirst-Titeln gekommen. Unterdessen hat die Bellevue-Gruppe ihren Anteil an Swissfirst auf 47,5% aufgestockt.


Hranov gegen Matter
Dagegen haben Swissfirst-Chef Thomas Matter und Grossaktionär Rumen Hranov ihre Bestände reduziert; Matter hält noch 18,5%, Hranov noch 9,99%. In diesem Zusammenhang geht Hranov jetzt gegen Matter vor. Am Freitag traf bei der Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich eine Anzeige Hranovs gegen den Swissfirst-Chef ein. «Ich kann unmöglich sagen, wie lange das Verfahren dauern wird», sagte der leitende Staatsanwalt Christian Weber.


Verdacht auf Insiderhandel
Es bestehe der dringende Verdacht, dass operativ tätige Aktionäre, wie Thomas Matter, ihre Insiderkenntnisse ausgenützt hätten, um die für die Transaktion nötigen Aktien von nicht informierten Aktionären zu beschaffen. Damit hätten sie auf Kosten anderer Aktionäre Kursgewinne in Millionenhöhe erzielt. Hranov hielt aber fest, nicht den Zusammenschluss der beiden Banken bekämpfen zu wollen. Die Anzeige richte sich einzig gegen die Art, wie die Aktien beschafft wurden. Er stehe vorbehaltlos hinter dem Zusammenschluss, äusserte sich Hranov.


Swissfirst zeigt sich gelassen
Bei der Swissfirst AG zeigte man sich gelassen. Es sei nicht unüblich, dass die Schweizer Börse einen solchen Deal unter die Lupe nehme, sagte Swissfirst-Sprecher Christoph Richterich. Das Vorgehen Hranovs entbehre jeder rechtlichen Grundlage. Denn sowohl die Transaktion als auch das Vorgehen seien von renommierten Rechtsexperten begutachtet und als rechtmässig beurteilt worden. Zudem seien die zuständigen Behörden rechtzeitig vor der Transaktion informiert worden.(awp/mc/ab)

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