Swissmem-Präsident fordert Grenzen für Spekulanten bei Firmenübernahmen
«Wir betreiben keinen Heimatschutz. Wir führen, wie es eine Zeitung benannte, auch keine parlamentarischen Blitzkriege, um das Börsengesetz zu ändern und Offenlegungspflichten zu verschärfen», sagte Schneider-Ammann am Donnerstag in Zürich vor 1400 Vertretern aus Politik und Wirtschaft am Industrietag des Verbandes der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem). «Wir nehmen nur unsere Verantwortung wahr, um auch hierzulande europäische Gesetzesstandards einzuführen und spekulativen, kurzfristigen Übernahmen Grenzen zu setzen», sagte Schneider-Ammann.
Langfristiges Denken von Aktionären und Führungspersönlichkeiten
Swissmem wolle dem Werkplatz Schweiz Sorge tragen und den Schweizer Unternehmen eine langfristige industrielle Entwicklung und Zukunft mit hervorragenden politischen Rahmenbedingungen sichern. «Wir wollen mit Innovation und Leistung bestehen», forderte Swissmem. Das setze langfristiges Denken von Aktionären und Führungspersönlichkeiten voraus. «Unsere Technologien, das Know-how unserer Mitarbeitenden und die Innovationsfähigkeit dürfen nicht zum Spielball von spekulativen Finanzinteressen werden.
Ethische Grundsätze
«Nachhaltigkeit und ethische Grundsätze verbunden mit der Sorge um die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen sind unsere Handlungsmaximen. Kurzsichtiges Managementdenken ist nicht unser Massstab», hiess es weiter. Dies sei gerade dann notwendig, wenn Profitdenken und Selbstbedienung auf den Topetagen der Wirtschaft die Spannungsfelder in unserer Zweidrittelgesellschaft erhöhten, sagte Schneider-Ammann.
Sozialer Zusammenhalt nicht aufs Spiel setzen
Der Standortvorteil der Sozialpartnerschaft und damit der soziale Zusammenhalt in der Schweiz dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden. «Nicht von uns, nicht von unseren Partnern, auch nicht in anderen Branchen und Wirtschaftszweigen, denn wir sitzen im selben Boot.» (awp/mc/gh)