Swissmetal: Harsche Kritik an Giesserei-Schliessung in Reconvilier
Das ganze Know-how drohe verloren zu gehen, kritisierte Rérat, der Ko-Präsident der Volkswirtschaftskammer des Berner Juras, am Dienstag weiter. Die Swissmetal-Direktion habe sich nicht an Abmachungen mit dem Kanton Bern gehalten, indem sie keine Zusatzstudie über das Kosten- Nutzen-Verhältnis einer Verlegung des ganzen Giessereibetriebs in den Jura erstellt habe. Das sei «unehrlich» und «unzulässig».
Transparenz von der Swissmetal gefordert
Die Gewerkschaft Unia verlangte in einem Communiqué eine «verbindliche Investitionsplanung» für die Standorte Reconvilier und Dornach SO. Swissmetal müsse volle Transparenz schaffen, wie die eingesparten Mittel für den Erhalt von Arbeitsplätzen eingesetzt würden. Zudem müsse das Unternehmen als ersten Schritt den Abbau von 80 Stellen in Reconvilier zurücknehmen. Swissmetal-Verwaltungsratspräsident Friedrich Sauerländer sagte gegenüber dem Westschweizer Radio RSR, Reconvilier werde nicht geschlossen. Es bleibe einer von zwei Produktionsstandorten. Das Unternehmen habe mit dem Kanton Bern zusammengearbeitet.
Drähte und Stangen weiterhin in Reconvilier, 150 Stellen weg
Die Festlegung einer Strategie sei aber Sache eines Unternehmens und seines Verwaltungsrats. Der Buntmetallhersteller Swissmetal hatte am Montagabend bestätigt, dass alle «schweren» Aktivitäten der Metallverarbeitung in Dornach SO konzentriert würden. In Reconvilier bleibt die Sparte Drähte und Stangen. Den Restrukturierungsplänen fallen 150 von 750 Stellen bei Swissmetal zum Opfer. Bis 2010 sollen die Massnahmen abgeschlossen werden. Swissmetal gab am Montag weiter eine Neuorganisation bekannt. Danach übernimmt der Leiter der Produktionsstände Dornach, Henri Bols, den neugeschaffenen Komplex «Industrie Schweiz». Damit leitet Bols neu auch den Standort Reconvilier und löst Patrick Rebstein ab.
(awp/mc/hfu)