Die Lieferengpässe des ersten Quartals, bedingt durch den Übergang der Produktion auf die neu installierte Extrusionspresse in Dornach, limitierten auch im zweiten Quartal den Umsatz, dies trotz einer weiterhin soliden Auftragslage. Per Ende Juni lag der Auftragseingang (in BBU) mit CHF 67.1 Mio. ungefähr auf Vorjahresniveau (CHF +0.9 Mio.). Swissmetal limitierte dabei die Annahme von Aufträgen aufgrund der durch die Umstellung in der Produktion begrenzten Kapazitäten.
H1-Bruttomarge 7 Prozent tiefer als VJ
Die Bruttomarge der ersten sechs Monate dieses Jahres war mit CHF 70.4 Mio. um CHF 5.7 Mio. bzw. 7% tiefer als in der Vergleichsperiode 2007. Darin sind mit CHF 9.0 Mio. Effekte aus dem weiterhin laufenden Lageroptimierungsprogramm enthalten. Der Bruttobearbeitungsumsatz (BBU) der produzierenden Werke, also der den produzierenden Werken zurechenbare Bruttoumsatz abzüglich Metall zu Standardmetallkosten, betrug CHF 58.6 Mio. und war um CHF 8.1 Mio. bzw. 12% tiefer als im Vorjahr. Mit Dritthandelswaren erzielte Swissmetal – dies vor allem in den USA – einen Umsatz von CHF 11.3 Mio., was in Schweizer Franken 6% unter dem Vorjahreswert liegt. In lokaler Währung wuchs der Umsatz mit Dritthandelswaren zugleich um 10%.
Restrukturierungsprogramm im Wesentlichen abgeschlossen
Im ersten Halbjahr 2008 wurde ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von CHF 10.9 Mio. erzielt (Vorjahr: CHF 15.5 Mio.). Das operative Ergebnis nach Abschreibungen (EBIT) lag bei CHF 4.2 Mio. (Vorjahr: CHF 6.5 Mio.). Die Kosten für Personal konnten im ersten Halbjahr im Rahmen des damit im Wesentlichen abgeschlossenen Restrukturierungsprogramms auf CHF 33.8 Mio. um weitere CHF 6.1 Mio. verringert werden. Der Betriebsaufwand wiederum stieg um CHF 5.0 Mio. auf CHF 25.7 Mio., wobei diese Erhöhung auf den Anstieg vor allem auf die Anschaffung einer Vielzahl von Werkzeugen für die neue Extrusionspresse in Dornach zurückzuführen ist. Zudem sind Umzugskosten darin enthalten und die Sachkosten im Bereich Instandhaltung durch zusätzliche Fremdaufträge gestiegen.
Einmalkosten bei SAP-Einführung
Im administrativen Bereich fielen Einmalkosten bei der SAP-Einführung bei der akquirierten amerikanischen Handelstochter Avins Industrial Products Corp. und Beratungskosten im Rahmen der Umsetzung der Unternehmensstrategie ins Gewicht. Die Energiekosten der Gruppe konnten trotz merklichen Anstiegs auf dem Energiemarkt durch Greifen des industriellen Konzepts und den daraus folgenden Synergieeffekten konstant gehalten werden. Infolge eines negativen Finanzergebnisses, das sich vor allem hinsichtlich Wechselkursverlusten entsprechend darstellte, betrug das Ergebnis nach Steuern (EAT) im ersten Halbjahr 2008 CHF 1.0 Mio. (Vorjahr: CHF 3.5 Mio.).
Free Cash Flow aus -9.6 Millionen Franken reduziert
Der Operating Cash Flow der ersten sechs Monate verbesserte sich auf CHF -2.8 Mio. (Vorjahr: CHF -9.4 Mio.) und war damit um CHF 6.6 Mio. höher als in 2007. Dies ist hauptsächlich auf die Veränderung bei den Warenvorräten zurückzuführen, wo das oben angesprochene Lageroptimierungsprogramm eine Verringerung des Nettoumlaufvermögens ermöglicht hat. Investitionstätigkeiten im Rahmen der strategischen Planung, die Zusammenführung beider Werke in Reconvilier sowie Leistungen, die in direktem Zusammenhang mit der neuen Extrusionspresse liegen, ergeben einen Free Cash Flow von CHF -9.6 Mio. (Vorjahr CHF -21.5 Mio.). Das mehrjährige Restrukturierungs- und Investitionsprogramm befindet sich damit in seiner Endphase.
Beseitigung von Kapazitätsengpässen im Fokus
Seit Abschluss der Restrukturierung im Frühjahr 2008 weist Swissmetal für die Zukunft deutlich verbesserte Kostenstrukturen auf. Das Anfahren der neuen Extrusionspresse stellt zugleich eine deutlich grössere Herausforderung dar, als dies erwartet wurde. Für das laufende Jahr ist darum die daraus resultierende Beseitigung der Kapazitätsengpässe die zentrale Aufgabe. Swissmetal arbeitet zusammen mit Lieferanten und entsprechenden Fachleuten weiter daran, die verbleibenden technischen Probleme der neuen Extrusionspresse zu beheben. Die verschiedentlich diskutierte weltweite konjunkturelle Abkühlung lässt sich zugleich am Auftragseingang bei Swissmetal nicht ablesen. Über eventuelle konjunkturelle Schwankungen hinweg befindet sich Swissmetal mit seinen Spezialitätensegmenten in Wachstumsfeldern, die sich in der weiteren Zukunft positiv entwickeln sollten. (swissmetal/mc/ps)