Der Gesamtertrag liegt bis Ende September mit 72,4 Mio CHF um 3,1% unter dem Vorjahr, wie Swissquote am Freitag mitteilte. Aufgrund des Börsenumfelds und der damit verbundenen Unsicherheiten verhielten sich die Kunden konservativer und hielten ihre Positionen über längere Perioden. Auch die wachsende Kundenzahl und die Übernahme von Tradejet im Juni habe das nicht kompensieren können.
Deutlicher Neugeldzufluss
Der Kommissionsertrag sank entsprechend um 13,1% auf 46,8 Mio CHF. Dagegen wirkten sich beim Zinsgeschäft der deutliche Neugeldzufluss positiv aus: Der Zinsertrag verbesserte sich um 16,1% auf 8,7 Mio CHF. Das vom Forex-Handel dominierte Handelsgeschäft verbesserte lag mit einem Ertrag von 16,9 Mio CHF sogar um 26,1% über dem Vorjahr. Mit der Übernahme des Devisenhandelsunternehmen Advanced Currency Markets (ACM) nehme dieser Bereich ab dem 4. Quartal schlagartig zu, schreibt Swissquote: Mache der Anteil am Gesamtertrag bisher 23,4% aus, so sei in Zukunft mit einem Anteil von 40% zu rechnen.
Mehr Kunden gewonnen
Dem Rückgang beim Gesamtertrag steht ein gestiegener Betriebsaufwand von 47,8 Mio CHF (+13,3%) gegenüber. Der Betriebsgewinn sinkt damit um 24,4% auf 24,6 Mio CHF. Die Betriebsgewinnmarge verringert sich damit deutlich auf 34,0% von 43,6% vor Jahresfrist. Der Reingewinn nimmt um 27,1% auf 19,6 Mio CHF ab. Weiterhin wachsen kann Swissquote bei der Kundenzahl. Die Anzahl der Konten stieg um 17,2% auf 162’047. Neu zählt das Unternehmen nicht die Anzahl der Kunden sondern Konten, da einige Kunden über mehrere Konten verfügen. Für sein vor einigen Wochen lanciertes ePrivate Banking-Angebot bisher 141 Kunden vorweisen.
Ergebnisse unter Erwartungen
Der Neugeldzufluss lag per Ende September mit 1’093,4 Mio CHF etwas über der entsprechenden Zahl der Vorjahresperiode (1’046,0 Mio CHF). Die gesamten Kundenvermögen erhöhten sich um 16,0% auf 7’397,4 Mio CHF. Mit den Resultaten liegt Swissquote unter den Erwartungen der Analysten von Helvea. Diese hatten für das dritte Quartal einen Gesamtertrag von 26 Mio CHF erwartet gegenüber den effektiv erwirtschafteten 22,8 Mio CHF. Beim Betriebsgewinn waren sie von einem Resultat von 10 Mio CHF statt der erzielten 7,1 Mio CHF und beim Reingewinn 8,0 Mio CHF statt 5,9 Mio CHF ausgegangen.
Erhält ACM Banklizenz?
Das per Ende Oktober übernommene Devisenhandelsunternehmen Advanced Currency Markets (ACM) soll bis spätestens im 2. Quartal 2011 mit Swissquote fusioniert werden, wie Swissquote weiter schreibt. Trotz Verunsicherung im Zusammenhang mit der Erlangung einer Banklizenz habe ACM in den ersten neun Monaten 2010 einen Ertrag von 27 Mio CHF erwirtschaftet. Noch vor Ende November werde eine neue ACM-Plattform aufgeschaltet. Das Handelsvolumen erreichte ein Volumen von 300 Mrd USD, während Swissquote im gleichen Zeitraum 89 Mrd USD umsetzte. (awp/mc/ss/02)