Die Schweizer Börse SWX führt eine Voruntersuchung gegen die Fluggesellschaft Swiss wegen eines möglichen Verstosses gegen das Kotierungsreglement. Dabei geht es um ein Interview von Konzernchef André Dosé mit möglicher börsenrelevanter Information.
André Dosé: Hat er in einem Interview zu viel gesagt? (keystone)
Bei der Voruntersuchung gehe es um die mögliche Verletzung der Ad-hoc-Publizität, bestätigte Swiss einen Bericht der «Sonntagszeitung». Im Interview gab Dosé über die Verhandlungen über den benötigten Betriebskredit Auskunft. Laut Swiss wurde die übersetzte Version einer Medienmeldung sehr optimistisch interpretiert. Bereits Ende Juli hatte die Schweizer Börse SWX eine Untersuchung gegen Swiss eingeleitet, weil diese möglicherweise gegen die Offenlegungsregeln verstossen hatte.
Keine Gleichbehandlung der Marktteilnehmer
Vorabklärungen der SWX hatten ergeben, dass eventuell bei der Informierung nicht alle Marktteilnehmer gleich behandelt worden seien. Verschiedene Geschäftspartner der Fluggesellschaft waren vor dem Markt über die Abbaumassnahmen informiert worden, welche der Swiss-Verwaltungsrat am 24. Februar getroffen hatte. Am 25. Februar hatte Swiss-Chef Dosé nach Börsenschluss vor den Medien den Abbau von 700 Stellen und 20 Flugzeugen bekannt gegeben.
Zuversicht bei anstehenden Verhandlungen
Die Fluggesellschaft erklärte am Sonntagabend weiter, sie sei mit Embraer im Gespräch über eine Verschiebung der Auslieferung von Maschinen des Typs Embraer 170. Auch dauerten die Verhandlungen für den Betriebskredit mit verschiedenen Banken in der Schweiz und im Ausland noch an, teilte Swiss weiter mit. Die Fluggesellschaft sei aber sehr zuversichtlich, dass die Verhandlungen für den Betriebskredit von bis zu 500 Millionen Franken erfolgreich abgeschlossen werden können. Die komplexen Verhandlungen brauchten eben Zeit. (scc/afx/vom)