Syngenta belässt Unkrautvertilgungsmittel Paraquat am Markt

«Wir werden die Paraquat-Strategie nicht ändern», sagte John Atkins, Leiter der Pflanzenschutzdivision, im Interview mit der ‹Handelszeitung› (HaZ, Vorabdruck der Ausgabe 31.07.). Er räumt aber ein, dass das Unternehmen in Zukunft ‹besser über den Nutzen des Produktes für die Bauern und die Umwelt› informieren müsse.


Keine Anzeichen für weitere Paraquat-Verbote
Atkins erkennt laut HaZ im Moment keine Anzeichen für weitere Paraquat-Verbote seitens von Behörden, wie dies die Europäische Union kürzlich tat. Nichtregierungsorganisationen wie die Erklärung von Bern kritisieren das Produkt, weil es zu Augenschäden, Verbrennungen oder Vergiftungen führen kann. Am 11. Juli hatte das zweithöchsten EU-Gericht Paraquat verboten. Damit gab das Gericht den EU-Staaten Recht, welche den ungenügenden Schutz von Mensch und Tier beanstandet hatten. Das Gericht Erster Instanz kritisierte in seinem Urteil die Zulassung des Mittels durch die EU-Kommission im Jahr 2003. Diese habe die Gesundheitsauswirkungen nicht gründlich genug untersucht. Damit dürfe Paraquat, das vor allem unter dem Markennamen Gramoxone bekannt ist, vorläufig nicht mehr in der Europäischen Union verkauft werden.


Vom negativen Verdikt überrascht
Der Basler Chemiekonzern zeigt sich damals von dem negativen Verdikt – und auch vom verhängten sofortigen Verkaufsverbot – überrascht. Man werde ‹mit den Regulierungsbehörden und der Kommission kooperieren, um die verfahrensrechtlichen Implikationen der Entscheidung und die Bedenken des Gerichts zu verstehen›, schrieb Syngenta in einer Mitteilung vom 11. Juli. Das Unternehmen verfüge über umfassende Daten, welche die sichere Anwendung von Paraquat für Anwender, Konsumenten und die Umwelt stütze. Das Mittel werde seit rund 60 Jahren hergestellt und in weltweit mehr als 100 Ländern verkauft, betonte das Unternehmen damals weiter. (awp/mc/gh)

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