Syngenta: Erklärung von Bern reicht Beschwerde gegen das Pestizid Paraquat ein
Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta verletze bei der Vermarktung und dem Verkauf seines Pestizids den FAO- Verhaltenskodex, schreibt die EvB in einer Mitteilung. Der Kodex, der von Syngenta mitunterzeichnet wurde, schreibe unter anderem vor, dass Pestizide deren Anwendung eine persönliche Schutzausrüstung erfordern, welche unkonfortabel, teuer oder nicht einfach erhältlich ist, vermieden werden sollen
Erhebung in Pakistan, China und Indonesien
Eine neue Erhebung in Pakistan, China und Indonesien habe aber ergeben, dass viele Verkäufer von Paraquat keine Schutzausrüstung anbieten und nicht einmal eine Aussage darüber machen können, wo man diese erhält. Zudem hätten Bauern oft gar nicht die Mittel, um sich die nötige Schutzkleidung zu kaufen. Damit setzten sie sich einem erheblichen Vergiftungsrisiko aus, schreibt die EvB weiter. Sie fordert, dass das Mittel in Entwicklungsländern unverzüglich vom Markt genommen wird. In vielen europäischen Ländern, darunter auch der Schweiz, sei der Verkauf des Pestizids verboten oder unterliege starken Einschränkungen.
EvB kämpft schon seit Jahren gegen das Unkrautvertilgungsmittel
Die EvB kämpft schon seit Jahren gegen das Unkrautvertilgungsmittel, das unter der Marke Gramoxone vertrieben wird. Syngenta sei mitschuldig an zahlreichen Vergiftungsfällen bei Bauern und Plantagearbeitern in der Dritten Welt, kritisiert die EvB.
Anschuldigungen zurückgewiesen
Der Basler Agrochemie-Konzern wies die Anschuldigungen am Dienstag als haltlos zurück. Es würden weltweit umfangreiche Ausbildungen zum gefahrlosen Umgang mit dem Pestizid angeboten, sagte Syngenta-Sprecher Médard Schoenmaeckers auf Anfrage. So seien im vergangenen Jahr 3,4 Mio Kleinbauern in der sicheren Anwendung von Syngenta-Schutzmitteln ausgebildet worden, die meisten davon Anwender von Gramoxone. Eine von Syngenta in Auftrag gegebene Studie, welche in den letzten drei Jahren 9000 Anwender von Paraquat in 26 Ländern untersuchte, habe zudem gezeigt, dass über die Hälfte aller Anwender des Pestizids speziell ausgebildet worden seien oder Sicherheitsinformationen erhalten hätten. Zudem seien Krankheitsfälle nicht häufiger als bei der Verwendung anderer Pestizide. Die Anwendung des Produkts sei sicher für Mensch und Umwelt, beteuert Syngenta.
In über hundert Ländern zugelassen
Das Pflanzenschutzmittel, das unter anderem auf Kaffee-, Baumwoll- und Obstplantagen aber auch im Mais- und Reisanbau zur Anwendung kommt, ist laut Syngenta in über hundert Ländern zugelassen und wird von den zuständigen Behörden fortwährend überwacht. (awp/mc/gh)