Syngenta erzielt im 1. Halbjahr EBITDA von 1’749 Mio USD – Ziel erhöht
Damit hat Syngenta die Erwartungen des Marktes leicht übertroffen. Syngenta kamen steigende Preisen für landwirtschaftliche Güter und eine starke Ausweitung der Anbauflächen zu Gute, unter anderen herrührend von der starken Nachfrage nach Bioethanol. Die steigenden Preise machen für die Landwirte den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln lohnenswert – und darüber freute sich Syngenta.
Vorteilhafte Bedingungen dürften anhalten
Der starke Markt sei kein vorübergehendes Phänomen, stellte der designierte CEO John Mack am Donnerstag vor den Medien klar. Die vorteilhaften Bedingungen dürften zumindest in der mittleren Frist Bestand haben, sagte er. Mack verwies in diesem Zusammenhang neben der Ethanolnachfrage auf den Nachfrageschub aus China und anderen Schwellenländern.
Bereich Pflanzenschutz: Umsatz um 10 Prozent gestiegen
Der Umsatz des grösseren Bereichs Pflanzenschutz stieg im Berichtszeitraum um 10% auf 4`303 Mio USD, der EBITDA stellte sich ebenfalls 10% höher auf 1`506 Mio USD ein. Mit Pflanzenschutzmitteln der neuen Generation erzielte Syngenta mit 760 Mio USD gar 15% mehr Umsatz – mit diesen Produkten erwirtschaftet Syngenta gegenüber herkömmlichen Mitteln eine rund 10 Prozentpunkte bessere Marge. Deren Umsatzpotenzial veranschlagt Syngenta auf 1,5 Mrd USD.
Bereich Saatgut: Umsatz gestiegen, EBITDA gesunken
Als zweischneidiges Schwert erwies sich hingegen die starke Ausweitung der Maisanbauflächen in den USA: Während der Umsatz des Bereiches Saatgut um 4% auf 1`418 Mio USD stieg, sackte der EBITDA um rund einen Viertel auf 202 Mio USD ab. Die auf 14,3% von 20,9% gesunkene Marge erklärte Syngenta mit den zu Lasten der Soja vergrösserten Anbauflächen für Mais.
Gentechnisch veränderte Maissorten: Ab 2009 volles Angebot
Mit der Sojabohne erzielt Syngenta heute aber noch die höheren Margen. Dies soll sich aber ab dem nächsten Jahr ändern, wenn Syngenta als zweites Unternehmen neben Monsanto gentechnisch veränderte Maissorten auf den Markt bringt. Das volle Produkteangebot soll 2009 zur Verfügung stehen. «Die Bauern in den USA warten auf unsere neuen gentechnisch veränderten Produkte», sagte der Seeds-Chef Mack.
Vertrauen auf ‹überlegene› Technologie
Der künftige CEO hegt wenig indes keine Befürchtungen, dass Syngenta in diesem Jahr gegenüber Monsanto ins Hintertreffen geraten könnte, weil die Basler das bevorzugte Saatgut der Bauern noch nicht ausliefern konnte. Mack vertraut auf die nach seinen Worten ,überlegene› Technologie Syngentas. Im ersten Halbjahr 2007 dürfte Syngenta beim Mais-Saatgut rund einen Prozentpunkt Marktanteil verloren haben, sagte der heutige CEO Michael Pragnell zu AWP.
Bis 2011: Margenverbesserung auf 15 Prozent angestrebt
Mit Blick auf das rasante Wachstum im Markt für Mais-Biotechnologie und in Erwartung des eigenen vollen Produktangebotes geht Syngenta in den kommenden Jahren wieder von einer Ausweitung der EBITDA-Marge aus. Bis 2011 wird eine Margenverbesserung auf 15% angestrebt.
Zuversichtlich für Südhalbkugel
Auch für die zweite Jahreshälfte und die für das Geschäft dann relevante südliche Hemisphäre ist Pragnell zuversichtlich, ein `sehr gutes` Ergebnis zu liefern. «Ich bin zu einer deutlich zuversichtlicheren Aussage fähig, als es mir sonst zu diesem Zeitpunkt im Jahr möglich ist», sagte er zu AWP. Er rechne auch in Lateinamerika – analog zur Nordhalbkugel – mit einer Ausweitung der Anbauflächen.
Marktwachstum 2007: Mittlerer einstelliger Prozentbereich
Insgesamt rechnet Syngenta im Jahr 2007 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von rund 6%, entsprechend dem Wachstum im ersten Semester. Das Marktwachstum dürfte sich Pragnell zufolge 2007 in den beiden Geschäftsfeldern Pflanzenschutz und Saatgut im mittleren einstelligen Prozentbereich bewegen.
Wachstumsziel angehoben
Nicht zuletzt dank den positiven Aussichten für das zweite Halbjahr hat Syngenta sein Wachstumsziel für das laufende Jahr angehoben und etwas konkretisiert. Das Wachstumsziel beim Gewinn pro Aktie für das Jahr 2007 lautet neu auf `rund 15%`. Bis dato hatte der Konzern ein zweistelliges Gewinnwachstum in Aussicht gestellt.
Ausschüttungen erhöht
Vom guten Geschäftsverlauf sollen auch die Syngenta-Aktionäre profitieren: Dank einem starken Free Cash Flow wird das Unternehmen die Rückzahlungen an seine Anteilseigner in diesem Jahr auf 1 Mrd USD erhöhen. Ursprünglich geplant waren Ausschüttungen via Dividenden und Aktienrückkäufen in der Höhe von 800 Mio USD.
Aktie verliert 4,7 Prozent
Die Syngenta-Aktie reagierte nach Avancen zu Beginn des Handels mit starken Abschlägen auf die Zahlen. Bis um 14.45 Uhr verliert die Aktie 4,7% auf 220,70 CHF (SMI -1,26%). Konkrete Gründe für die Abgaben gibt keine, und auch die Analysten äussern sich mehrheitlich neutral bis positiv. Laut Marktkreisen dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln. (awp/mc/ar)