Syngenta mit Halbjahreszahlen deutlich über Erwartung

Der Umsatz nahm um 18% oder 811 Mio USD auf 5,39 Mrd USD zu. Neue Pflanzenschutzmittel und Akquisitionen zur Stärkung des Maisgeschäftes im Mittleren Westen der USA trugen zum Wachstum fast 500 Mio USD bei, wie Syngenta am Donnerstag am Konzernsitz in Basel bekannt gab.

14 Prozent mehr Umsatz
Bei konstanten Wechselkursen betrug die Umsatzzunahme beachtliche 14%, wie Konzernchef Michael Pragnell sagte. Während der Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln um 4% auf 3,98 Mrd USD zunahm, legte die Sparte Saatgut um 57% auf 1,41 Mrd USD zu, ohne Übernahmen um 11%. Der Umsatz nahm um 18% oder 811 Mio USD auf 5,39 Mrd USD zu. Neue Pflanzenschutzmittel und Akquisitionen zur Stärkung des Maisgeschäftes im Mittleren Westen der USA trugen zum Wachstum fast 500 Mio USD bei, wie Syngenta am Donnerstag am Konzernsitz in Basel bekannt gab.

Golden Harvest tat dem Namen Ehre
Im vergangenen Jahr hatte Syngenta die beiden US-Saatgutfirmen Golden Harvest und Garst für 180 Mio respektive 239 Mio USD übernommen. Der Betriebsgewinn (EBITDA) der Saatgutsparte wuchs davon begünstigt in den ersten sechs Monaten 2005 um 54% auf 300 Mio USD.

Beste Resultate
Bei den Pflanzenschutzmitteln, wo der EBITDA um 5% auf 1,32 Mrd USD wuchs, stechen die «hervorragenden Resultate» in der Region Nafta (Nordamerikanische Freihandelszone) hervor. Dagegen waren die Umsätze des Weltmarktführers in Europa schwächer, vor allem wegen des kalten Frühlings und der anschliessenden Dürre in Spanien.

Soja-Rost in Brasilien sorgt für Fungizidgeschäft
Sorgen macht zudem Brasilien. Die Aufwertung der Landeswährung Real zum Dollar hat die brasilianischen Agrarexporte gedrückt, was auch die Nachfrage nach Syngenta-Produkten schrumpfen liess. Zudem ist unklar, wieviel Soja die brasilianischen Bauern in der neuen Saison aussäen werden. Die Pflanzenkrankheit «Soja-Rost» hatte Syngenta in den letzten Jahren gute Geschäfte mit Fungiziden gebracht. Ob «Soja-Rost» auch in den USA, dem weltweit grössten Soja-Produzenten, breit ausbrechen wird, ist laut Syngenta offen.

Chinapotenzial ist spannend
«Riesige Wachstumsmöglichkeiten» ortet auch Syngenta in China. Das Land zähle zwar 21 Prozent der Weltbevölkerung, aber nur 7 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Anbauflächen. Die chinesische Regierung wolle die Effizenz in der Landwirtschaft steigern und eine Abhängigkeit vom Ausland verhindern, sagte Syngenta-Chef Pragnell.

Prognose unverändert
Für das ganze Jahr prognostiziert Syngenta weiterhin einen Anstieg des Gewinns je Aktie um über 15 Prozent. Im ersten Halbjahr waren es 21,5 Prozent. Darin sind Kosten für Restrukturierung und Wertberichtigung von 92 Mio. Dollar enthalten.

Kräftige Gewinne
Der Betriebsgewinn (EBITDA) nahm um 13 Prozent auf 1,56 Mrd. Dollar zu. Im ersten Halbjahr hat Syngenta weitere Aktien im Wert von 216 Mio. Dollar zurückgekauft. An der Börse verbuchte die Syngenta-Aktie kräftige Gewinne. Mit einem Plus von 5,3 Prozent auf 135,1 Fr. erreichten die Titel am Nachmittag ein neues Jahreshöchst. Am Markt war in den letzten Tagen von einer Gewinnenttäuschung die Rede gewesen. Die vorgelegten Resultate haben die Erwartungen aber überall übertroffen, sagte ein Analyst. (awp/mc/th)