Synthes: Bereich Wirbelsäule dämpft Umsatzwachstum
Für das Gesamtjahr bleibt die Gruppe denn auch zurückhaltend, bestätigt aber den bisherigen Ausblick. In dritten Quartal 2010 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,5% (+4,9% in Lokalwährung, LW) auf 907,2 Mio USD. In der wichtigsten Region Nordamerika erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 539,5 Mio USD, was einer Zunahme von 2,1% (+1,9% in LW) entspricht, wie Synthes am Donnerstag mitteilte.
Weltweit mehr Anteile in Sparten Trauma und Gesichtschirurgie
Synthes habe in den Bereichen Trauma und CMF im bisherigen Jahresverlauf ein hohes kombiniertes Umsatzwachstum von 9,6% erzielt, wird Michel Orsinger, Präsident und CEO zitiert. Dadurch seien in beiden Märkten weltweit Anteile hinzugewonnen worden. Das Umsatzwachstum wurde jedoch in der Region Nordamerika teilweise durch das schwächere Ergebnis im Bereich Wirbelsäule neutralisiert. Das Unternehmen ist in diesem Bereich mit einer schwierigen Marktsituation konfrontiert und kämpft zudem mit einer verspäteten Produkteinführung. Profitieren konnte das Unternehmen hingegen von Initiativen, mit denen Kunden gezielt zu einem Wechsel auf Synthes-Produkte angeregt wurden. Dies wirkte sich auch positiv auf den Umsatz in Europa aus. Dieser sank zwar um 1,0% auf 196,5 (198,6) Mio USD, in Lokalwährung legte Synthes aber um 6,9% zu.
Asien-Pazifik mit hohen Volumensteigerungen
In Europa würden Chirurgen vermehrt neue Produkte wie LCP distale Radiusplatte mit variablem Winkel einsetzen, schreibt das Unternehmen. Zudem sorgten Produkte wie MatrixMIDFACE und das Trauma Recon System für Zuwachs in den Bereichen CMF, respektive Power Tools. In der Region Asien-Pazifik verzeichnete Synthes in Schwellenmärkten wie China oder Malaysia ein starkes Wachstum mit hohen Volumensteigerungen in allen Segmenten. Lediglich in Japan kam die Umsatzentwicklung wegen staatlich verordneten Preissenkungen unter Druck. Der Umsatz in der Region stieg um 13,0% (+5,6% in LW) auf 103,4 (91,5) Mio USD.
Anhaltendes Wachstum in wichtigen Märkten
Auch im Rest der Welt steigerte die Gruppe den Umsatz im zweistelligen Prozent-Bereich auf 67,8 (49,6) Mio USD (+36,4% resp. +27,9% in LW). Dazu beigetragen habe die erfolgreiche Einführung neuer Trauma-Produkte in Lateinamerika und die Fortsetzung eines Ausschreibungsgeschäfts im Nahen Osten. In wichtigen Märkten wie Brasilien und Mexiko habe das starke Wachstum angehalten, heisst es weiter. Insgesamt weist Synthes für die ersten neun Monate 2010 einen Konzernumsatz von 2’711,1 (2’504,3) Mio USD aus. Dies entspricht einem Umsatzplus von 8,3% gegenüber dem Vorjahr, in Lokalwährungen beträgt der Zuwachs 6,8%.
Wachstum zwischen 5 und 10 Prozent «realistisch»
Synthes hält ein Umsatzwachstum zwischen 5 und 10% für «realistisch». Falls das Marktumfeld stabil bleibe oder sich gar noch etwas verbessere, sei ein Wachstum in dieser Grössenordnung realistisch, sagte Unternehmens-Sprecher Gilgian Eisner am Donnerstag auf Anfrage von AWP. Zudem werde das vierte Quartal etwas einfacher, da der Basiseffekte tiefer sei. Insgesamt geht die Gruppe in nächster Zeit aber nicht von einer Verbesserung des schwierigen und dynamischen Marktumfelds aus. Auf den Stärken der Bereiche Trauma und CMF soll aber aufgebaut und eine wichtige Lücke im Wirbelsäulenportfolio geschlossen werden. (awp/mc/ss/06)