Synthes notieren nach AO-Transaktion an der Spitze

Das Medizinaltechnik-Unternehmen hat von der AO-Stiftung die Markenrechte und das geistige Eigentum für rund 1 Mrd CHF erworben sowie einen neuen exklusiven Zusammenarbeitsvertrag mit der AO-Stiftung geschlossen. Analysten zeigen sich erfreut über die Neuigkeiten. Der Kaufpreis sei tiefer als erwartet und die Verhältnisse nun klar geregelt, so der Tenor. Über den Kauf wurde allerdings bereits seit längerem spekuliert, vor allem nachdem sich das deutsche Kartellamt mit einer Untersuchung über die Zusammenarbeit der beiden Parteien eingeschaltet hatte.


Patentkauf für die Zukunft
Bis um 11.20 Uhr gewinnen Synthes 4,5% auf 149,00 CHF (bisheriges Tageshoch 150,00 CHF), gehandelt sind bislang gegen 482’000 Titel, deutlich mehr als an einem durchschnittlichen Handelstag. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweilen 0,1% höher. Mit dem Kauf der Patente habe Synthes eine Lösung gefunden, mit der das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft schreiten könne, schreibt auch Sibylle Bischofberger, Analystin bei der Bank Leu. Insgesamt seien diese Neuigkeiten sehr positiv für Synthes. Der Unsicherheitsfaktor laste nicht länger auf der Aktie.


Positiver Kaufpreis
Gleicher Meinung ist auch ZKB-Analystin Yasemin Ersan. Sie hebt zudem den Kaufpreis als positiv hervor, der unter den genannten 1,5 bis 2,0 Mrd CHF liege, über die am Markt im Vorfeld spekuliert worden war. Der Kaufpreis liege deutlich unter den Erwartungen, schreibt auch Vontobel-Analyst Patrick Laager. Er stuft die Mitteilung als «sehr positiv» ein. Die Verhältnisse zwischen den beiden Parteien seien nun wieder klar hergestellt und die rechtlichen Probleme gelöst.


Bundeskartellamt Bedenken vermindern
Synthes hofft jedenfalls, dass mit dem neuen Vertrag die Bedenken des Deutschen Bundeskartellamt zerstreut werden können. Da die Zahlungen der Stiftung mit dem neuen Vertrag nicht mehr vom Umsatz abhängig seien, könnten die Bedenken des Deutschen Kartellamts deutlich vermindert werden, heisst es auch im Kommentar einer Grossbank. Zudem könne durch den Kauf die Einführung von neuen Produkten beschleunigt werden und ein Grossteil der Lizenzzahlungen würden wegfallen, schreibt Daniel Jelovcan, Analyst bei Helvea. Gemäss Synthes wird sich die Transaktion im ersten Jahr geringfügig positiv auf die Gewinn auswirken. Die Zunahme des Cash-Bestands dürfte aber substanziell höher sein, heisst es im Kommentar der Grossbank weiter.


Patentrechte besser verteidigen
Der Deal erhöhe nicht nur den Gewinn, Synthes könne mit der neuen Lösung auch die Patentrechte besser verteidigen, schreibt Birgit Kulhoff, Analystin bei Rahn & Bodmer. Positiv sei, dass Synthes weiter von den Leistungen der AO profitieren könne und gleichzeitig die volle Kontrolle über alle Marken- und Patentrechte erhalte. (awp/mc/th)

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