Talanx will im Ausland zukaufen

«Im Ausland können wir jederzeit weiter anbauen, auch jetzt schon», sagte Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl der «Financial Times Deutschland» (FTD, Montag). Das Geld könne sich der Konzern sehr schnell mit einem Börsengang beschaffen.


Schwerpunkt in Lateinamerika und Osteuropa
Der Schwerpunkt liege in Lateinamerika und Osteuropa. In den USA will der Versicherer «sehr selektiv» das Industriegeschäft betreiben, «mit kleinem Apparat ohne grosse Fixkosten». Asien sei langfristig attraktiv. Deutschland werde bei weiteren Akquisitionen nicht mehr im Fokus stehen. «Wenn sich aber eine schöne Chance auftut, dann schauen wir uns das an», sagte Baumgartl. In Europa fehle Talanx eine Präsenz in Grossbritannien, in Frankreich sei sie nur mit einer kleinen Niederlassung vertreten. In London hat Gerling eine grosse Präsenz. Sie kümmert sich in erster Linie um den internationalen Londoner Markt. Auf die Frage nach einer Aufgabe der Niederlassung sagte Baumgartl: «Das ist nicht auszuschliessen, das ist in der Prüfung.»


Hannover Rück
Anders lägen die Dinge bei der Tochter Hannover Rück . «Es ist ganz klar unsere Strategie, dass die Hannover Rück nur als globaler Wettbewerber eine Chance hat. In der Industrieversicherung suchen wir die internationale Präsenz, aber nicht den Status als Global Player.» Hier spiele die Zusammenarbeit mit der britischen Royal Sun Alliance eine wichtige Rolle, wenn es um internationale Versicherungsprogramme für Konzerne geht. «Diese Lösung ist ideal.» Wenn die Kooperation eines Tages nicht mehr funktionieren sollte, sei das aber kein Drama. «Wir wären innerhalb von ein paar Monaten in der Lage, unser eigenes Netz hinzustellen», sagte Baumgartl.


Lupenreiner Versicherer bleiben
Talanx werde auch künftig ein «lupenreiner Versicherer» bleiben und nicht ins Bankgeschäft einsteigen. Die Kooperation mit Citibank und Postbank liefen ausgezeichnet. Die Postbank besitzt allerdings nach der Übernahme des BHW einen eigenen Lebensversicherer, die BHW Leben. «Wir wollen die Kooperation möglichst intensiv fortsetzen», sagte der Talanx-Chef. Er wollte weder eine Übernahme der BHW Leben durch Talanx noch eine Fusion mit der PB Leben – einem Gemeinschaftsunternehmen von Postbank und Talanx – ausschliessen. «Über alle diese Möglichkeiten wird gesprochen.» (awp/mc/gh)

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