Die 21 vertretenen Aktionäre zeigten sich offen für ein höheres Angebot von Cisco oder einem anderen Interessenten. Am 1. Oktober hatte Cisco die Übernahme angekündigt. Der Preis stelle eine Prämie von 11 Prozent auf den damaligen Aktienkurs und einen 25-prozentigen Aufschlag auf die Durchschnittskurs über die vorangegangenen drei Monate dar, hiess es. Die Offerte der Amerikaner liegt bei 153,50 norwegischen Kronen je Tandberg-Aktie. Der Verwaltungsrat von Tandberg habe die Offerte bereits einstimmig gebilligt.
Übernahme soll bis Mitte 2010 abgeschlossen werden
Cisco will die Übernahme, die noch kartellrechtlicher Genehmigungen bedarf, bis zum Sommer 2010 abgeschlossen haben. Ab 2011 soll sich der Kauf dann auch positiv auf das Konzernergebnis auswirken. Das norwegische Unternehmen mit rund 1.500 Beschäftigten soll nach Abschluss der Transaktion in die neue Cisco-Sparte TelePresence Technology Group integriert werden, die vom bisherigen Tandberg-Chef Fredrik Halvorsen geführt werden soll. Videokonferenztechnik ist ein 34-Milliarden-Dollar-Markt, der dank neuer Web 2.0-Technologien schnell wächst, sagte Cisco-Chef John Chambers laut Mitteilung.
Gewinn- und Umsastzeinbussen
Cisco leidet wie auch andere Hightech-Unternehmen deutlich unter der Wirtschaftskrise und musste in den vergangenen Quartalen heftige Einbussen bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen. Allein in dem Ende Juli abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal stürzte der Gewinn um 46 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar ab. Der Umsatz fiel um 18 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Der Konzern rechnet derzeit noch nicht mit einer Erholung und erwartet für das laufende Quartal nochmals einen Umsatzrückgang zwischen 15 und 17 Prozent.
Wichtiges Stimmungsbarometer
Cisco stellt Router und Schaltstellen für den Datenverkehr her, die heute in praktisch jedem grösseren Unternehmen mit Computern benötigt werden. Der Konzern gilt daher nicht nur im Technologiesektor als wichtiges Stimmungsbarometer. (awp/mc/ps/17)