Tecan: Baronian weist Kritik des Grossaktionärs scharf zurück

Ernst Thomke, Präsident des Tecan-Grossaktionärs BB Medtech, hatte von Baronian in der vergangenen Woche einen Konzernumbau und eine kräftige Gewinnsteigerung verlangt. «Diese Art von Bemerkungen sind nicht sehr intelligent», entgegnete Baronian nun in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».


Angestellte seien beunruhigt


«Unsere Angestellten sind beunruhigt und fragen sich, warum wir alles auf den Kopf stellen sollen, wenn wir doch ständig den Gewinn steigern», sagte Baronian. Seit 2005 steige auch die Tecan-Aktie stärker als jene der Beteiligungsgesellschaft BB Medtech, die 14% an Tecan hält.

Doktor Thomke verstehe das Geschäft nicht


Er sei zuversichtlich, dass die übrigen 86% der Aktionäre «wissen, was sie in der Hand haben», sagte Baronian. «Wir sind besser als die Konkurrenz. Die Kritiker sollten eigentlich unser Geschäft verstehen, doch ich befürchte, Doktor Thomke versteht es nicht.»

Nicht die Kunden konkurrenzieren


Thomke hatte vorgeschlagen, dass Tecan neben Analyse-Automaten die passenden Verbrauchsmaterialien anbieten sollte. Das sieht Baronian anders: «Die Verbrauchsmaterialien machen Chemiker, das sind unsere Kunden. Wir aber sind Ingenieure. Wir wollen sicher nicht unsere Kunden konkurrenzieren.»

In 7 Jahren keine Strategie formuliert

Thomke hatte Baronian zudem vorgeworfen, er habe es in sieben Jahren Amtszeit nicht geschafft, eine viel versprechende Strategie zu formulieren. Das sei erst 2006 nach der Wahl von Heino von Prondzynski in den Verwaltungsrat gelungen.

Von Prondzynski ist per sofort zurückgetreten


Von Prondzynski war aber am Freitag vor einer Woche per sofort aus dem Tecan-Verwaltungsrat zurückgetreten. Er und Baronian seien unterschiedlicher Meinung über die Rolle des Aufsichtsgremiums gewesen. Von Prondzynski ist auch Verwaltungsrat von BB Medtech. (awp/mc/ab)
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