Technologie, Medien und Telekommunikation: Deloitte prognostiziert Top-Trends 2009
Medien: Laut der Prognose muss nach langen Jahren anhaltenden Umsatzwachstums vor allem der Bereich Live-Entertainment Einbussen hinnehmen. Waren Konsumenten bisher bereit etwas tiefer für Konzerte und aufwändige Bühnenshows von Megastars in die Tasche zu greifen, ist zu erwarten, dass sie sich aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage 2009 beim Kauf teurer Tickets zurückhalten. Von dieser Entwicklung profitieren könnten Künstler, deren Bekanntheitsgrad noch nicht so hoch ist.
Positive Entwicklungen sieht die Prognose dagegen im Bereich der 3-D-Technologie. Zahlreiche namhafte Produzenten und Regisseure veröffentlichen in diesem Jahr Filme in 3D-Technik. Fernsehanstalten und TV-Produzenten arbeiten an Produkten und Dienstleistungen, die dem Konsumenten 3D ins heimische Wohnzimmer bringen sollen. Auch für das Internet-Radio zeichnet sich 2009 ein Boom ab. Mit knapp 1.5 Milliarden Internetnutzern ? davon zwei Drittel mit Breitbandanschluss ? könnte der Markt für die Radios jährlich um 20% wachsen.
Telekommunikation: Das wirtschaftliche Umfeld könnte sich laut Prognose in diesem Jahr negativ auf die Hersteller von Smartphones auswirken. Sie sollten sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Diensten konzentrieren, für die der Konsument auch in schwierigen Zeiten zu zahlen bereit ist. Auch für viele Unternehmen wird Telekommunikation in diesem Jahr ein wichtiges Thema. So wird erwartet, dass ein durchschnittlicher Büromitarbeiter 2009 bis zu zwei Stunden täglich mit der der Bearbeitung von E-Mails verbringt – das sind ge-schätzte 20 Megabyte täglich pro Person.
Dabei kann es für Unternehmen effektive finanzielle Gewinne mit sich bringen, wenn die Mitarbeiter beim Versand von E-Mails wieder mehr Wert auf Qualität statt auf Quantität legen. In einem 1000-Personen-Betrieb können beispielsweise durch den Verzicht auf die Funktion «Reply All» potenziell rund 2000 Franken pro Person und Jahr eingespart werden.
Technologie: Im Technologiesektor gehören 2009 gemäss der Prognose die sozialen Online-Netzwerke zu den Gewinnern. So plant eine Reihe grosser IT-Unternehmen für 2009 beträchtliche Investitionen im Bereich Gemeinschaftsportale und die Errichtung von Forschungszentren, die sich ausschliesslich mit Enterprise Social Networking (ESN) beschäftigen. Grosse Telekommunikationsunternehmen wenden bereits heute intern und als Teil ihres globalen Dienstleistungsangebots Social Network-Lösungen an. Ein Trend, dem wohl in Zukunft auch Regierungen folgen werden, sowohl zur internen als auch zur externen Interaktion mit der Bevölkerung.
Für die Erstellung der verschiedenen Prognosen hat Deloitte weltweit über 50 Führungskräfte aus den Wirtschaftssektoren Technologie, Medien und Telekommunikation interviewt. Zudem wurden Daten aus Kundengesprächen und Diskussionen mit Industrieanalysten ausgewertet sowie Beiträge der 6?000 TMT-Partner und Fachleute unserer weltweiten Mitgliedsunternehmen. (Deloitte/mc)