Telecom Italia bestätigt Ziele trotz Umsatz- und Gewinnrückgang
Eine strenge Kostenkontrolle habe geholfen, den Umsatzrückgang abzufedern und den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf vergleichbarer Basis stabil zu halten, sagte Unternehmenschef Franco Bernabè. Die Prognose bleibe deshalb unverändert: 2009 erwartet die Gesellschaft früheren Aussagen zufolge eine EBITDA-Marge auf dem Niveau von 2008. Die Aktie reagierte am Nachmittag kaum auf die Veröffentlichung der Zahlen.
TI spürt Wirtschaftskrise im Heimmarkt
Vor allem auf dem Heimatmarkt spürte der italienische Ex-Monopolist die Wirtschaftskrise. Dort laufen Telecom Italia sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunkgeschäft die Kunden davon. Einziger Lichtblick waren das Breitbandgeschäft und das mobile Internet. Im wichtigen brasilianischen Geschäft konnte Telecom Italia seine Umsätze organisch steigern.
Probleme auch in Deutschland
Auch auf dem deutschen Markt verlor Telecom Italia erneut Kunden. Die zum Verkauf stehende Tochter Hansenet/Alice kam Ende Juni auf 2,28 Millionen DSL-Anschlüsse – rund drei Prozent weniger als im Vorjahr. Trotz eines Umsatzrückgang von fünf Prozent konnte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aber unter anderem dank einer strengeren Kostendisziplin gesteigert werden. Auch war die Zahl der margenträchtigeren «Alice»-Kunden mit Komplettpaketen gestiegen.
Positive Einschätzung der Resultate
«Unter Berücksichtigung der allgemeinen deutschen Marktsituation und der Tatsache, dass das Unternehmen in den letzten sieben Monaten durch einen offiziellen Verkaufsprozess gegangen ist, sind diese Ergebnisse positiv einzuschätzen», sagte Hansenet-Geschäftsführer Paolo Ferrari. Mehrere Konkurrenten haben Interesse an Hansenet angemeldet. Neben Vodafone gilt Telecom-Italia-Grossaktionär Telefonica als ausichtsreichster Kandidat. (awp/mc/pg/25)