Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch die künftigen Quartale gut im Plan laufen. Bis 2012 will der Konzern den Umsatzrückgang der vergangenen Jahre stoppen und den operativen Gewinn stabilisieren.
Höherer Gewinn – stabiler Umsatz
Das erste Quartal ging in die richtige Richtung: Der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 3,2 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Die Umsätze blieben mit 6,4 Milliarden Euro stabil. Der Rückgang auf dem Heimatmarkt wurde dabei durch den Wachstumstreiber Brasilien ausgeglichen. Positiv wirkte sich dabei der Kauf der brasilianischen Intelig Telecomunicações aus. Um Zukäufe und Währungseffekte bereinigt ging der Umsatz um knapp fünf Prozent zurück. Unterm Strich verdiente Telecom Italia mit 601 Millionen Euro rund ein Drittel mehr als im Vorjahr.
Verhaltener Ausblick für das laufende Jahr
Die Italiener wollen ihren Umsatz bis 2012 im Schnitt jährlich um etwa ein Prozent steigern. Der Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) soll auf etwa 12 Milliarden Euro anwachsen. Für das laufende Jahr ist Bernabe hingegen pessimistischer. 2010 rechnet Telecom Italia immer noch mit einem Umsatzrückgang von zwei bis drei Prozent. Das EBITDA soll 2010 wie im vergangenen Jahr bei 11,3 Milliarden Euro liegen.
Straffes Sparprogramm
Das straffe Sparprogramm soll auch helfen, die Schulden weiter abzubauen. Bis Ende des Jahres sollen es nur noch 32 Milliarden Euro sein. Dank des Verkaufs der deutschen Tochter Hansenet an die spanische Telefonica konnte Telecom Italia seine Schulden um rund 700 Millionen Euro auf 33,3 Milliarden Euro reduzieren. Die Italiener gehören im europäischen Vergleich zu den am höchsten verschuldeten Telekomkonzeren.
Wegen Geldwäsche-Untersuchungen bei der Kabeltochter Sparkle hatte Telecom Italia im Februar die Veröffentlichung seiner Jahresbilanz verschieben müssen. Rund eine halbe Milliarde Euro legte der Konzern für einen möglichen Prozess beiseite. Dem Netzwerk-Dienstleister wird vorgeworfen, mit fingierten Abrechnungen Steuerhinterziehung begangen und das Geld anschliessend gewaschen zu haben. (awp/mc/pg/26)