Telefónica hält für milliardenschwere O2-Übernahme EU-Auflagen ein

Um nicht zu mächtig zu werden, muss Telefónica allerdings die so genannte FreeMove-Telekomallianz mit France Telecom, Deutscher Telekom und Telecom Italia verlassen, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel nach einer sechswöchigen Wettbewerbsprüfung mit. Die Behörde befürchtete Konkurrenzprobleme beim so genannten Roaming, bei dem Handybenutzer Netze anderer Anbieter nutzen, beispielsweise im Auslandsurlaub.


Übernahmewert von 26 Milliarden Euro
Die Übernahme hat nach früheren Angaben einen Wert von 26 Milliarden Euro. O2 ist neben Grossbritannien und Irland auch in Deutschland aktiv, wo das Unternehmen neun Millionen Kunden hat. Telefónica löst mit der Übernahme die Deutsche Telekom als zweitgrössten Mobilfunkanbieter Europas hinter Marktführer Vodafone ab.


Starmap-Telekom-Allianz
O2 sei derzeit Mitglied der so genannten Starmap-Telekom-Allianz, unterstrich die Kommission. Mit der Übernahme wäre das Unternehmen dann wohl in das Lager von FreeMove gewechselt und hätte für die Mitglieder der FreeMove-Gruppe nicht mehr für Roaming- Dienstleistungen zur Verfügung gestanden. Dies wäre vor allem für den britischen Markt problematisch gewesen. Kostensteigerungen hätten gedroht. Die Kommission untersucht seit längerem das Marktverhalten der beiden Allianzen – ein Ergebnis dazu liegt bisher nicht vor. Der spanische Konzern bot von sich aus an, FreeMove zu verlassen.


Eigene Erwartungen übertroffen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr übertraf Telefónica ihre eigenen Erwartungen. Der Umsatz sei 2005 um mehr als 15 Prozent gestiegen, teilte die Gesellschaft in Madrid mit. Zuvor hatte der spanische Marktführer einen Zuwachs zwischen 12 und 15 Prozent in Aussicht gestellt. Stärker als erwartet wuchs vor allem das Geschäft auf den Heimatmarkt. Die Tochter Telefónica De Espana habe ihren Umsatz um mehr als 4 Prozent gesteigert – die Wachstumsprognose hatte bei 0,2 bis 2 Prozent gelegen. In den Jahren bis 2008 rechnet Telefonica mit einem konzernweiten Zuwachs von sieben bis elf Prozent jährlich. (awp/mc/gh)

Exit mobile version