Dies sagte Johannes Pruchnow, Chef von Telefonica Deutschland, am Mittwochabend vor Journalisten in Düsseldorf. Das Unternehmen sieht sich im Wettbewerb um DSL-Kunden behindert, da die Telekom nicht genügend Teilnehmer-Anschlussleitungen (TAL) bereitstellt. Die TAL, auch «letzte Meile» genannt, mietet Telefonica wie auch andere Wettbewerber bei der Telekom an und ist wichtig für die Freischaltung neuer DSL-Kunden. Die Telekom weist die Vorwürfe zurück. Es würden mehr Anschlüsse zur Verfügung gestellt, als vertraglich vereinbart. Der Marktführer muss gemäss den Verträgen pro Wettbewerber nur eine bestimmt Zahl von Anschlüssen bearbeiten.
Änderung der bisherigen Regelung gefordert
Pruchnow forderte eine Änderung der bisherigen Regelung, damit sein Unternehmen künftig auch im grösseren Umfang TAL-Anschlüsse von der Telekom erhalten kann. Die Deutsche Telekom werde nach bisherigen Ankündigungen auch 2008 nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen, um die Nachfrage der alternativen Anbieter zu bedienen, sagte Pruchnow. Der Manager räumte aber ein, dass der Bonner Konzern mehr liefere als vertraglich verpflichtet. «Wir haben hier ein strukturelles Problem», sagte er.
Hohe Nachfrage von United Internet führt zu Engpässen
Telefonica stellt sein Netz den Zwischenhändlern Freenet , United Internet und HanseNet zur Verfügung. Einen kleinen Teil der Kunden gewinnt die Gesellschaft auch unter dem Namen der Konzernschwester O2. Vor allem die hohe Nachfrage von United Internet führt zu Engpässen, da die Telekom die Telefonanschlüsse nicht schnell genug umschalten kann. (awp/mc/gh)