Telefonica mit Portugal Telecom einig über Vivo-Übernahme

Telefonica buhlt schon seit mehreren Monaten um die Anteile der Portugiesen. Beide teilen sich zu jeweils 50 Prozent die Holdinggesellschaft Brasilcel, die 60 Prozent der Vivo-Anteile hält. Für Portugal Telecom ist der brasilianische Mobilfunkanbieter ein wichtiger Bestandteil seines Auslandsgeschäfts. Die Spanier wollen Vivo mit ihrem angeschlagenen brasilianischen Festnetzanbieter Telesp zum grössten integrierten Telefonanbieter in dem Land verschmelzen.


Preis nach oben getrieben 
Portugal Telecom hatte sowohl das Angebot von anfänglich 5,7 Milliarden Euro als auch eine höhere Offerte von 7,15 Milliarden Euro zunächst abgelehnt. Gestützt wurde der Konzern von der portugiesischen Regierung, die Ende Juni ihr Veto gegen den Anteilsverkauf einlegte. Nun verfolgt Portugal Telecom offenbar andere Pläne in Brasilien. Am Mittwoch unterzeichneten die Portugiesen eine Absichtserklärung mit dem brasilianischen Telekomkonzern Oi über eine strategische Partnerschaft. Nach dem Plan soll Portugal Telecom einen Anteil von 22,4 Prozent an Oi für 8,4 Milliarden Real (3,7 Mrd Euro) übernehmen.


Wettbewerbsrechtliche Prüfung steht noch aus
Telefonica will die lang erwartete Übernahme der Vivo-Anteile binnen 60 Tagen abschliessen, soviel Zeit hat die Regulierungsbehörde in Brasilien, um über den Kauf zu entscheiden. Das Geld erhält Portugal Telecom dann in drei Schritten bis Oktober 2011. Der Kauf soll sich schon vom ersten Jahr an positiv auf das Ergebnis und den Cashflow von Telefonica auswirken. Der neue integrierte Telekomanbieter aus Telesp und Vivo wird den Angaben zufolge 69,2 Millionen Kunden haben. Expansion in Wachstumsmärkten wie Brasilien ist Teil der Strategie von Telefonica-Chef Cesar Alierta. Die Aktionäre sollen daran mit einer Dividende von mindestens 1,75 Euro je Aktie im Jahr 2012 teilhaben. (awp/mc/ps/17)

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