Die Holding erwäge die hochprofitable Mobilfunktochter Mobilkom vom kränkelnden Festnetzbereich abzuspalten, berichtet die «Financial Times Deutschland» (Freitagausgabe) und beruft sich auf Wiener Regierungskreise. Im Anschluss an die Abspaltung sollen einige Anteile von Mobilkom an die Börse gebracht werden, während andere in eine Partnerschaft mit einem internationalen Mobilfunkkonzern einfliessen könnten. Eine Sprecherin von Telekom Austria und der ÖIAG wollte dem Blatt entsprechende Pläne nicht kommentieren. Als Favorit, so die Zeitung weiter, gelte der weltgrösste Mobilfunkkonzern Vodafone .
Russischer Mischkonzern Sistema bringt sich ins Gespräch ein
Ins Gespräch für Mobilkom habe sich am Donnerstag auch der russische Mischkonzern Sistema gebracht. «Wir überlegen den gemeinsamen Kauf einiger Unternehmen», habe ein Sprecher des russischen Unternehmens dem Blatt Gespräche bestätigt. Darüber hinaus würden die spanische Telekomgesellschaft Telefónica und Orange, die Mobilfunktochter von France Telecom , als Kandidaten gelten. Eine Partnerschaft mit der Deutschen Telekom sei aus kartellrechtlichen Gründen unmöglich, da beide Unternehmen in Osteuropa fast in den gleichen Märkten tätig sind. Eine Entscheidung über die Zerschlagung soll noch im Sommer fallen.
Expansion im Mobilfunkgeschäft beschleunigen
Vorangetrieben werde das Projekt offenbar von Konzernchef Boris Nemsic. Der Manager wolle mit einem Partner die Expansion im Mobilfunkgeschäft beschleunigen. Die Mobilfunktochter sei nach aggressiven Zukäufen in Osteuropa zu einem führenden Anbieter aufgestiegen ? und sei ausserhalb von Österreich bereits in Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Bulgarien, Weissrussland und Liechtenstein tätig. Durch die Teilung könnten zusätzliche Mittel für die Mobilfunkexpansion in Osteuropa freigemacht werden. Gewerkschaftsvertreter wären einer Teilung nicht abgeneigt, solange sichergestellt sei, dass die Rechte der Beschäftigten gewahrt bleiben. (awp/mc/gh)