Telekom/T-Systems vor Partnerwahl bei Shell-Milliardenauftrag einen Schritt weiter

Der Ölkonzern Royal Dutch Shell will seine IT-Abteilung auslagern und verhandelt dazu unter anderem mit der Deutschen Telekom. Wie das Bundeskartellamt bekanntgab, hat T-Systems die Übernahme von Teilen der IT-Sparte von Shell zur Genehmigung bei der Behörde angemeldet. Mit dem Auftrag würde die Telekom Teile der Shell-IT übernehmen und in Eigenregie weiterführen. Insgesamt sind rund 3.000 Mitarbeiter des Ölkonzerns betroffen. Die Auslagerung der Shell-IT gilt als einer der grössten Aufträge weltweit.


Aufteilung in drei Blöcke
Shell will den Auftrag in drei Blöcke teilen und hat dazu vor einigen Wochen bereits eine Vorauswahl getroffen. Während T-Systems für die Speicher- und Rechenzentren im Rennen ist, könnten EDS bei der Nutzerbetreuung und AT&T beim Netzbetrieb den Zuschlag erhalten. Nach Angaben der Telekom ist bislang kein Auftrag unterzeichnet worden. Shell will die Vergabe offiziell zum Monatsende bekanntgeben. Mit der Auslagerung will der Ölkonzern seine Kosten deutlich senken.


Für T-Systems wäre ein Zuschlag bei Shell nicht nur ein finanzieller Erfolg. Offiziell wird das Volumen zwar nicht genannt. Branchenexperten taxieren den Auftragswert aber im Milliarden Bereich. Die Gesellschaft hätte sich auf internationaler Ebene gegen Schwergewichte wie IBM durchgesetzt und damit ihre Chancen bei weiteren Grossaufträgen gesteigert.


Partnerschaft mit Cognizant
Der Fortschritt beim Shell-Auftrag kommt für die Telekom zu einem günstigen Zeitpunkt. Am Mittwoch will T-Systems-Chef Reinhard Clemens auf der CeBIT in Hannover eine Partnerschaft für den Bereich Systemintegration (SI) mit 18.000 Programmierern und IT-Spezialisten bekanntgeben. Dem Vernehmen handelt es sich um den amerikanischen IT-Dienstleister Cognizant. Mit der Kooperation, die keine gesellschaftsrechtliche Verflechtung vorsieht, will T-Systems seine Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und für einen Ausbau des internationalen Geschäfts rüsten. Künftig sollen mehr Programmierarbeiten in Niedriglohnländern wie Indien erbracht werden. (awp/mc/pg)

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