Mit den Zahlen hat der Bankensoftwarehersteller die Markterwartungen mehrheitlich übertroffen. Von AWP befragte Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 81,1 Mio USD, Lizenzeinnahmen von 23,2 Mio, einen EBIT von 6,10 Mio sowie einen Reingewinn von 5,1 Mio USD geschätzt.
Kostenbasis um 16 % gesenkt
CEO Andreas Andreades zeigte sich in der Mitteilung mit den Resultaten im ersten Quartal 2009 zufrieden, nachdem das Unternehmen im letzten Quartal des Jahres 2008 einen Rückschlag erlitten habe. Temenos habe rechzeitig und schnell die richtigen Massnahmen getroffen und damit die Kostenbasis gegenüber dem Vorquartal um rund 16% gesenkt.
Disput mit Metavante
Als enttäuschend bezeichnet Andreades den aussergerichtlichen Disput mit dem US-Kooperationspartner Metavante. Dabei geht es um die einseitige Auflösung des Abkommens durch Metavante. Die beiden Parteien befänden sich derzeit im Dialog um mögliche Lösungen zu finden. Sollte die Mediation keine Lösung bringen, werde Temenos die aus dem Abkommen ausstehenden Beträge gerichtlich einfordern. Weitere Projekte mit Metavante seien gestoppt worden, schreibt Temenos weiter. Derzeit würden über diese Vereinbarungen keine Umsätze mehr gebucht.
Unsicherheitsfaktor «Metavante»
Bereits im Vorfeld der Zahlenpublikation hatten Analysten auf den Unsicherheitsfaktor «Metavante» hingewiesen. Das US-Unternehmen, mit welchem Temenos im Februar 2007 eine Vereinbarung zur Weiterentwicklung und Vermarktung der TCB-Software (Temenos Corebanking) insbesondere an sogenannte Top-Tier-Finanzinstitute in den USA getroffen hat, wurde Anfang April vom Temenos-Konkurrenten Fidelity National Information Services Inc für 2,9 Mrd USD erworben. Metavante hat für die TCB-Software exklusive Vermarktungsrechte erworben und mit Temenos bis 2012 Lizenzgebühren vereinbart. Im vergangenen Juli wurde die Kooperation auf den Vertrieb der T24-Software in den USA ausgeweitet. Die Abmachungen würden im Falle einer Übernahme eines der beiden Unternehmen auf den Käufer übergehen, so Temenos in einem Statement von Anfang April dazu.
«Wir glauben, dass wir den Effekt aus dem Disput mit Metavante über eine bessere Performance der T24-Software kompensieren können», so Andreades weiter. Daher werde an der bisherigen Prognose festgehalten. Ende 2009 erwartet Temenos die EBITDA-Marge bei 27 bis 28% und die EBIT-Marge bei 19 bis 20%. (awp/mc/pg/35)