Das neue Geschäftsjahr 2005/2006 sei bereits mit einem kräftigen Umsatzzuwachs in den ersten fünf Monaten gut angelaufen. Im laufenden Jahr seien vor allem in die Eröffnung neuer Filialen des Discounters «Plus» und der Textilhandelskette «kik» Investitionen von rund 422 Millionen Euro vorgesehen.
«Kleiner Verlust» wegen USA Geschäft
Durch anhaltende Probleme im US-Supermarktgeschäft habe das Unternehmen im zurückliegenden Geschäftsjahr jedoch weltweit erneut nach Steuern einen «kleinen» Verlust hinnehmen müssen. Einzelheiten nannte der Chef des Familienunternehmens nicht. Alle europäischen Geschäftsfelder hätten das abgelaufene Geschäftsjahr dagegen nach einer in den vergangenen Jahren vor allem in Deutschland durchgeführten «Rosskur» mit schwarze Zahlen abgeschlossen, berichtete Haub. Im US-Geschäft sei die Restrukturierung und Konzentration auf Kernregionen dagegen im vollen Gang.
Europageschäft legte weiter zu
Während der Umsatz weltweit um 1,4 Prozent auf 26,34 Milliarden Euro zurückging, konnte das europäische Geschäft weiter zulegen. Einem eher bescheidenen Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 13,41 Milliarden Euro im deutschen Heimatmarkt stand dabei ein kräftiges Umsatz-Wachstum von 6,2 Prozent auf 4,44 Milliarden Euro im übrigen Europa gegenüber. Weltweit beschäftigt die Mülheimer Unternehmensgruppe 183.050 Mitarbeiter, davon 110.050 in Europa.
Wachstum in Rumänien und Griechenland
Vor allem bei dem Discounter «Plus» sei neben der Eröffnung von neuen Filialen vor allem im Süden Deutschlands auch ein weiteres Wachstum etwa in Rumänien und Griechenland geplant. Dabei würden nun vor allem weitere Wachstumschancen in Osteuropa geprüft. Auch für den Textil-Discounter «kik» sehe das Unternehmen weitere Möglichkeiten vor allem in Deutschland und Österreich. Die Baumarktkette «Obi» werde nach dem Verkauf ihres China-Geschäfts weiter in Russland expandieren.
«Mitarbeiter müssen keine Angst vor Massen-Entlassungen haben»
Trotz der vor allem in Deutschland anhaltend schlechten Branchenkonjunktur erteilte der Tengelmann-Chef weiteren tiefen Einschnitten eine Absage. «Als Inhaber freue ich mich, dass unsere Mitarbeiter keinerlei Angst haben müssen vor Massenentlassungen», sagte er. «Bei uns herrscht kein Angst-Management.» Im Gegensatz zu «anonymen Aktiengesellschaften» stehe bei Inhaber geführten Unternehmen die gesellschaftliche Verantwortung im Vordergrund und nicht das nächste Quartalsergebnis, sagte der Tengelmann-Chef.
(awp/mc/hfu)