Tessiner Asphalt-Mafia: Weko-Untersuchung zeigt Wirkung

Der Tessiner Umwelt- und Baudirektor Marco Borradori sowie der Chef des Tessiner Bauamtes, Giovanni Pettinari, erklärten sich am Montag an einer Medienkonferenz in Bellinzona zufrieden mit den bisherigen Auswirkungen der Weko-Untersuchung. Diese dürfte im Sommer 2006 abgeschlossen sein.


Verdacht auf unzulässige Absprachen
Wegen des Verdachts unzulässiger Absprachen unter den Tessiner Bitumen-Lieferanten hatte die Tessiner Regierung Ende letztes Jahr die Weko eingeschaltet. Die Bitumen-Preise im Tessin waren doppelt so hoch wie in der übrigen Schweiz. Eine Vorabklärung durch die Weko ergab tatsächlich Anhaltspunkte für Preisabsprachen. Zudem wurden Anhaltspunkte für eine Gebietsaufteilung bei Submissionverfahren für Strassenunterhaltsarbeiten gefunden.


«Künstliche Rotation»
Beim Zuschlag für Strassenbelagsarbeiten stellte die Weko ferner Hinweise auf eine künstliche Rotation fest: Abwechslungsweise reichte eines der Unternehmen jeweils tadellose Unterlagen ein- und konnte sich so des Zuschlags sicher sein -, während die anderen absichtlich schludrige Dossiers abgaben. Von diesem Vorgehen kamen die Unternehmen inzwischen ab, wie Borradori sagte. Die Qualität der Unterlagen habe zugenommen. Seit Beginn der Weko-Untersuchung im vergangenen April wurden laut Borradori 14 Aufträge für Strassenbelagsarbeiten an sieben Unternehmen vergeben. Zehn andere Firmen mit überhöhten Preisforderungen seien ausgeschieden, hiess es. (awp/mc/gh)

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