Teuere Berner Posse

Das verordnete der Bundesrat. Dies ohne direkten Zwang, eben ? wie so oft ? in Anlehnung an eine entsprechende EU-Richtlinie. Doch diese schikanöse Vorschrift dürfte bald, zumindest teilweise, dort landen, wo sie hingehört ? auf dem Gesetzes-Müllhaufen.


Denn während die Eltern zumeist im Stillen litten, liefen andere Transporteure gegen die Verordnung Sturm. So viele verschiedene Kindersitze könne man schon aus Platzgründen nicht immer dabeihaben, klagen die Taxiunternehmer. Schulbusbetreiber und Sportverbände protestierten, sie müssten mehr Fahrzeuge einsetzen, da die Sitze Platz wegnähmen und doppelt so viele Kinder Sitze benötigten.


Da sich der Bundesrat strikt weigerte, dem gesunden Menschenverstand mit Ausnahmen Rechnung zu tragen, lancierte SP-Nationalrat Carlo Sommaruga eine parlamentarische Initiative, die vom Kommunisten bis hin zum Rechtsbürgerlichen 105 (!) Nationalräte unterzeichnet haben. Daraufhin knickte die Regierung doch ein und will nun Abweichungen von der EU-Richtlinie zulassen.


Allerdings wird die Erleichterung zu spät kommen ? ab 1. April gilt die neue «Abnorm». Der Gipfel der Absurdität: Auch für die einige Monate dauernde Zeit bis zur Schaffung der Ausnahmeregelung müssen die teuren Kindersitze angeschafft werden, denn die Polizei kann happige Bussen verhängen? (sgv – gst)

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