Die Chipindustrie hatte die Wirtschaftskrise mit Bravour gemeistert. Bis zum Sommer boomte das Geschäft regelrecht, seitdem flaut es etwas ab. Im dritten Quartal gingen die Bestellungen bei Texas Instruments gegenüber dem Vorquartal bereits um 8 Prozent zurück. Das wird sich im laufenden vierten Quartal negativ auswirken. Die Aktie fiel nachbörslich.
Umsatz um 30 Prozent gesteigert
Texas Instruments konnte den Boom aber voll auskosten und steht im Vergleich zum Krisenjahr 2009 immer noch blendend da: Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 30 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar (2,6 Mrd Euro). Der Gewinn verbesserte sich um 60 Prozent auf unter dem Strich 859 Millionen Dollar. Alle Sparten seien gewachsen, sagte Templeton.
Konjunkturbarometer
TI ist führend bei analogen und integrierten Prozessoren für einfache Rechenaufgaben. Die Chips kommen in Geräten von der Waschmaschine bis zum Fernseher zum Einsatz. Daher gilt das Abschneiden als Konjunkturbarometer für die Elektronikhersteller. Schülern ist Texas Instruments durch seine Taschenrechner bekannt. Auch in Handys sind TI-Chips eingebaut.
Qimonda-Maschinen übernommen
Im vierten Quartal rechnet Firmenchef Templeton nun mit einem Umsatz von maximal gut 3,6 Milliarden Dollar und einem Ergebnis je Aktie von bis zu 0,67 Dollar. In den gerade abgeschlossenen drei Monaten hatte das Unternehmen 0,71 Dollar je Aktie verdient und einen Teil der Einnahmen direkt in seine Fertigung gesteckt. TI hatte unter anderem Maschinen aus der Insolvenzmasse des deutschen Speicherchip-Herstellers Qimonda übernommen. (awp/mc/ps/35)