von Christa Spoerle
Wie gut schläft man eigentlich, wenn man während der Finanzkrise stark für Banken tätig ist?
Ich schlafe eigentlich immer gut – unsere Kunden gehören eher zu jenem Bankensegment, denen in der Finanzkrise weitere Kunden und zusätzliche Gelder zugeflossen sind.
Wie hat sich denn Ihr Auftragseingang im laufenden Jahr entwickelt, sind Sie mit dem Auftragsbestand zufrieden?
Wir haben Neukunden dazu gewinnen können, der Auftragseingang ist stabil geblieben und die Vertrauensbasis unserer Kunden ist ungebrochen.
Heisst das, die Banken sparen auch in schlechten Zeiten nicht an der Sicherheit?
Die Banken sehen im Online-Kanal ein grosses Potenzial, um ihre Kunden noch besser bedienen zu können, weshalb das Thema Sicherheit auch nicht auf ihrer Sparliste steht. ?Security? gehört in der Online-Welt immer dazu und wir haben in beiden Bereichen ?Online? (CLX.E-Banking Software-Suite) wie ?Sicherheit? (CLX.Sentinel) starke Produkte.
<< In der Schweiz sind wir klar das führende Unternehmen für E-Banking-Lösungen. So haben mehr als die Hälfte von den ca. 20 grössten Banken unsere CLX.E-Banking Software-Suite im Einsatz>>
Wird Ihr Bereich im laufenden Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen aufwarten können?
Wie jedes Jahr seit unserem Bestehen sind auch dieses Geschäftsjahr unsere Zahlen schwarz. Details dazu veröffentlichen wir an unserer Bilanzpressekonferenz zum Jahresergebnis 2008/09 am 2. Oktober.
Welchen Marktanteil besitzen Sie eigentlich in der Schweiz?
In der Schweiz sind wir klar das führende Unternehmen für E-Banking-Lösungen. So haben mehr als die Hälfte von den ca. 20 grössten Banken unsere CLX.E-Banking Software-Suite im Einsatz. Die übrigen haben Inhouse eigene Lösungen entwickelt.
Wie läuft das Auslandsgeschäft?
Internationalisierung ist für uns strategisch wichtig. Dank der CLX.E-Banking Software-Suite und dem CLX.Sentinel sind wir diesbezüglich gut aufgestellt.
Bietet die Krise denn auch Chancen, sagen wir bei Akquisitionen?
Eine Krise bietet für finanzstarke Unternehmen wie wir eines sind immer auch Chancen für Akquisitionen. In Bezug auf den Mitbewerb wie auch auf gute Mitarbeitende.
Wo würden Sie denn gegebenenfalls dazu kaufen wollen?
Dank unserer Börsenkotierung und der hohen Eigenkapitalquote hat die CREALOGIX Gruppe beste Voraussetzungen um nationale wie auch internationale Akquisitionen im Umfeld von Banken-Software zu tätigen.
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Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 haben sie «erheblich» in die Entwicklung neuer Produkte investiert, wie hat sich das weiter entwickelt?
Verschiedene Produkte und Module sind fertig gestellt und werden laufend weiter entwickelt. Bei der CLX.E-Banking Software-Suite sind das ein externes Vermögensverwaltermodul, verschiedene Security Packages, zwei neue Software-Releases, ein standardisiertes Modell einer Online-Bank und ein neues innovatives User Interface.
Zudem haben wir auch im «Offline»-Banking Bereich unsere Produktpalette überarbeitet und kommen demnächst mit einer komplett neuen Version des CLX.PayMaker auf den Markt.
<<Der CLX.Sentinel ? der Swiss Security Stick von CREALOGIX, gehört sicherlich zu den zukunftsträchtigen Produkten, 9 Banken haben sich bereits für den Einsatz entschieden.>>
Welche neuen Produkte würden Sie als Ihre zukunftsträchtigsten bezeichnen?
Der CLX.Sentinel ? der Swiss Security Stick von CREALOGIX ? gehört sicherlich zu den zukunftsträchtigen Produkten, da die Angriffe aufs E-Banking täglich zunehmen und sich die Benutzer und die Banken besser vor Angriffen aus dem Internet schützen möchten. Neun Banken haben sich bereits für den Einsatz des CLX.Sentinel entschieden.
Werden Sie vermehrt auch im Nichtbankensektor tätig sein?
Mit dem CLX.Sentinel haben wir die Möglichkeit, alle webbasierten Applikationen, wo Sicherheit eine besonders wichtige Rolle spielt, zu schützen (z.B.: Schutz vor Industriespionage, Sicherheit beim Einkaufen, Vertraulichkeit von heiklen persönlichen Informationen etc.).
Welche wichtigsten Ziele streben Sie für ihren Bereich an?
Unsere führende Marktposition im Bereich E-Banking auszubauen und zu stärken und weiterhin innovative Produkte zu entwickeln und diese auf den nationalen wie internationalen Markt zu bringen.
Muss ich als E-Banking-Kunde ganz meiner Bank vertrauen, oder kann ich selbst auch zur Sicherheit beitragen?
Die Banken unternehmen heute schon sehr viel, um die Sicherheit laufend zu erhöhen. Jeder Einzelne kann jedoch zur Erhöhung der Sicherheit beitragen, indem er Firewalls und aktuelle Antivirenschutzprogramme verwendet. Wer sich vor Bedrohungen schützen will, gegen die auch Antiviren Programme und Firewalls machtlos sind, für den haben wir den CLX.Sentinel entwickelt. Er funktioniert mit den meisten E-Banking-Systemen.
Zur Person:
Thomas F.J. Avedik hat eine Ausbildung als dipl. Ing. ETH. Seit 1. Juli 2007 ist er CEO der CREALOGIX E-Banking AG. und seit Juli 2009 Mitglied der Gruppen-Geschäftsleitung. Nach seinem Studium an der ETH in Zürich konzipierte und entwickelte Thomas Avedik mathematische und statistische Simulationsmodelle. 1991 trat er in die UBS AG (damals SBG) ein und leitete dort ab 1997 den Auf- und Ausbau des UBS E-Bankings. Dazu kamen neben Projekten wie der Einführung des UBS Marktdatensystems für Kunden und Betreuer, der Konzeption und der Einführung der E-Banking Sicherheitslösung die Erarbeitung der globalen E-Banking Strategie der UBS.
Zum Unternehmen:
Die CREALOGIX Gruppe ist ein führender Anbieter für E-Business und ERP (Enterprise Resource Planning) in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Die Aktien der CREALOGIX Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. CREALOGIX E-Banking entwickelt Internet-basierte Software für den Finanzsektor. Dabei werden die eigene Software-Suite «CLX.E-Banking» sowie marktführende Drittprodukte in komplexe Informatiklandschaften integriert. Die Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2007/08 mit 324 Mitarbeitenden einen Umsatz von 62,9 Mio CHF, wovon 42,2 Mio CHF aus dem Bereich E-Banking stammen.