Der Touristikkonzern kündigte am Montag in London an, er wolle eine entsprechende Kaufoption ausüben. Den Kaufpreis von 77,19 Millionen Euro hatte die Lufthansa bereits vor gut zwei Jahren mit der Thomas-Cook-Mutter Arcandor ausgehandelt, die damals noch KarstadtQuelle hiess. Die Aktien von Thomas Cook und Lufthansa reagierten am Montag kaum auf die Nachricht. Thomas-Cook-Papiere lagen am frühen Nachmittag mit 0,61 Prozent im Plus bei 206,25 britischen Pence. Die Lufthansa-Aktie baute ihre Verluste aus und lag zuletzt mit 1,10 Prozent im Minus bei 10,75 Euro.
Lufthansa: Kein Kommentar
Die Lufthansa wollte die Äusserungen von Thomas Cook auf Nachfrage nicht kommentieren. Eine Sprecherin bestätigte jedoch, dass Thomas Cook ab sofort die Kaufoption für den 24,9-prozentigen Anteil an Condor ausüben kann. Dieser liegt bei der Lufthansa, seit die Airline Anfang 2007 ihre Thomas-Cook-Beteiligung an die damalige KarstadtQuelle AG verkauft hat. Damals hatten beide Unternehmen vereinbart, dass die Lufthansa die Beteiligung noch zwei Jahre lang behalten muss.
Condor-Vorgängergesellschaft 1959 gegründet
Condor war Ende 1955 als Deutsche Flugdienst GmbH gegründet worden und mit drei Propellerflugzeugen gestartet. Neben der Lufthansa gehörten der Norddeutsche Lloyd, die Hamburg-Amerika-Linie und die Deutsche Bundesbahn zu den Gründungsgesellschaftern. Nachdem der Ferienflieger ab 1959 ganz zur Lufthansa gehörte, wurde er in Condor umbenannt und 1997 mit der KarstadtQuelle-Tochter NUR Touristic (Neckermann Reisen) zusammengeführt, die heute unter Thomas Cook firmiert.
Air Berlin und TUIfly vor Fusion?
Die Suche nach einer anderen Fluggesellschaft als Partner für Condor brach Thomas Cook Ende September ab. Die Fluggesellschaft soll jüngsten Angaben zufolge als eigenständige Airline im Konzern verbleiben. Ein bereits vereinbarter Zusammenschluss von Condor mit Air Berlin war Mitte 2008 geplatzt. Wenig später geführte Gespräche über ein Dreierbündnis mit der TUI-Fluggesellschaft TUIfly und dem Lufthansa-Ableger Germanwings führten gar nicht erst zu einem Vertrag. Mittlerweile sprechen Air Berlin und TUIfly über ein mögliches Zusammengehen. Eine Entscheidung erwartet TUI-Travel-Chef Peter Long bis Ende März. (awp/mc/ps/25)